Martin Remke ist katholischer Koordinator für die Notfallbegleitung

, Stadtdekanat Münster

Sie leisten „Erste Hilfe für die Seele“ und lassen damit Menschen in Krisensituationen nicht allein: Die Notfallbegleitung in der Stadt Münster hat eine mehr als 20-jährige Tradition. Die derzeit 22 ehrenamtlichen Notfallbegleiterinnen und -begleiter haben einen neuen katholischen Koordinator: Pastoralreferent Martin Remke hat das Amt im September übernommen. Damit ist das Koordinatoren-Duo, zu dem auch die evangelische Pfarrerin Alexandra Hippchen gehört, wieder komplett. 

Martin Remke ist neuer katholischer Koordinator der Notfallbegleitung in der Stadt Münster.

© Bistum Münster

„Mich lässt das Thema seit meinen Berufsanfängen als Pastoralreferent nicht mehr los“, blickt der 52-Jährige aus Hamm zurück. Remke ist neben seiner Tätigkeit als Ehe-, Familien und Lebensberater auch Koordinator der Notfallseelsorge im Kreis Warendorf und Ansprechpartner für selbige in Hamm. „Mir ist es ein Anliegen, Menschen in Not beizustehen, ihnen Halt zu geben und die Zeit zu überbrücken, bis das eigene soziale Netzwerk wieder funktioniert“, sagt er. Bei Unfällen, Naturkatastrophen oder einem Verbrechen hätten Hilfskräfte wie Feuerwehr oder Polizei oft nicht die Möglichkeit, sich um die seelische Not der Betroffenen zu kümmern. „Dann sind die Notfallbegleitenden zur Stelle, bis persönliche Vertrauenspersonen eingetroffen sind“, beschreibt Remke.

Die nötige Kraft für diese Aufgabe gibt ihm sein Glaube: „Als Christinnen und Christen dürfen wir die feste Überzeugung haben, dass wir nicht alleine losgehen, wenn der Anruf zu einem Einsatz kommt, sondern Gott an unserer Seite ist“, erklärt der neue Koordinator. Diese Grundhaltung hätten viele Notfallbegleiter, „aber bei den Einsätzen spielt es keine Rolle, welcher Religion die Betroffenen angehören oder ob sie überhaupt gläubig sind“. 

Alexandra Hippchen ist die evangelische Koordinatorin der Notfallbegleitung.

© privat

Er ist dankbar, dass sein Start in eine Zeit fiel, in der ein persönliches Kennenlernen möglich war. „So bin ich fast allen Ehrenamtlichen schon begegnet“, freut sich Remke. Zusammen mit Alexandra Hippchen, die auch Sprecherin der Notfallbegleitung in Münster ist, ist es seine Aufgabe, das ökumenisch aufgestellte Team richtig einzusetzen und auch den Kontakt zum Rettungswesen, zur Polizei und den Hilfsorganisationen zu halten. Zudem gehört das Duo der Arbeitsgemeinschaft Notfallseelsorge Münsterland an, die die Ausbildung der Ehrenamtlichen koordiniert, die unter anderem Hospitationen bei der Feuerwehr und der Polizei umfasst. 

Aus- und Fortbildung werde in der Notfallbegleitung großgeschrieben, betont Alexandra Hippchen. „Nur so können die Notfallbegleiter Betroffene wirklich unterstützen und auch selbst vor belastenden Situationen ausreichend geschützt werden“, erklärt die evangelische Koordinatorin. Sie weist auf eine Besonderheit hin: Während die Notfallbegleitung in den umliegenden Landkreisen – wo von Notfallseelsorge gesprochen wird – ausschließlich von der katholischen und evangelischen Kirche getragen wird, haben in Münster Stadt, Hilfsorganisationen und die beiden Kirchen gemeinsam eine akute Notfallversorgung aufgebaut. „In der Stadt und für die Stadt“, hebt Alexandra Hippchen hervor. 

Spenden für die Notfallbegleitung in Münster können auf folgendes Konto überwiesen werden: 
Bistum Münster – Kreisdekanate
IBAN DE18 4006 0265 0002 0001 04
Verwendungszweck: BEW9330 2427 NFB

Ann-Christin Ladermann