Totalerschöpfung und mangelnden Arbeitsschutz beklagt der Pfarrer, der auch KAB-Vorstandsmitglied ist. „Der Vorfall in Coesfeld wird nur der Anfang sein“, warnt Kossen vor weiteren Fällen. Enge und gesundheitsgefährdende Unterkünfte, in denen mitunter ganze Familien von Arbeitsmigranten mit ihren Kindern leben, verschärften die Infektionsgefahr. Landesweit müssten die Unterkünfte von Saisonarbeitern in der Fleischindustrie und in der Landwirtschaft verstärkt überprüft und konsequent verbessert werden, fordern KAB und Kossen. „Menschenwürdiges Leben und Arbeiten ein Menschenrecht“, betont der katholische Sozialverband KAB.
Kossen mahnt Unternehmen und den Behörden, schnellstmöglich umfassende und wirksame Maßnahmen zum Schutz der Arbeitsmigranten durchzuführen. „Die Arbeits- und Lebensbedingungen liefern die in der Fleischindustrie-Beschäftigten und ihre Angehörigen wehrlos einer hochansteckenden und sehr gefährlichen Krankheit aus“, erklärt Kossen. Es müsse jetzt schnell gehandelt werden. Sonst sei Coesfeld nur der Anfang einer massiven Infektionswelle für die Arbeiterinnen und Arbeiter.
KAB Coesfeld / Gudrun Niewöhner