Mehrere hundert Geistliche versammelten sich zur Chrisammesse im Dom 2014
"Was Sie mir da gesagt haben, ging mir runter wie Öl" – Mit den Worten einer Küsterin, die er für ihre langjährige Mitarbeit gelobt hatte, hat Bischof Dr. Felix Genn seine Predigt in der Heiligen Messe zur Weihe der heiligen Öle begonnen, die am Montag (14. April 2014) im bis auf den letzten Platz gefüllten Dom zu Münster stattfand.
Hunderte Priester und Kapläne aus dem ganzen Bistum waren zu dieser "Chrisammesse" gekommen, aber auch etliche Kommunionkinder, Firmlinge und Messdiener – zur großen Freude des Bischofs.
Ein gutes Wort könne "stärken, kraftvoll sein, wirken", erläuterte der Bischof seinen Predigteinstieg. Das Bild vom herunter gehenden Öl liege nahe, "wenn wir in dieser heiligen Messe Öle weihen und ihrer Bestimmung für den Dienst der Kirche übergeben", führte Genn aus. Es könne einem auch herunter gehe wie Öl, wenn man sich vergegenwärtige, wie unbegreiflich die Liebe Gottes sei, dessen Sohn für das Heil der Menschen gestorben sei, sagte der Bischof: "Ich wünsche all denen, die in diesem Jahr mit diesen heiligen Ölen gesalbt werden, dass sie von dieser machtvollen Kraft der Liebe erfahren".
"Diese Stunde der Gemeinschaft" sei aber auch "eine tiefe Erinnerung an unsere Priesterweihe und damit an unseren Dienst", richtete der Bischof sich speziell an seine versammelten Geistlichen. Zentral für die "Mitbrüder im priesterlichen Dienst" sei "die Freundschaft mit Jesus Christus", "daran mitwirken zu können und zu dürfen, was Er an Salbung und Kraft in die Welt gebracht hat". Genn zitierte Papst Franziskus, der die Geistlichen vor "der Versuchung zur Weltlichkeit", vor "dem Götzendienst des Gottes Narziss" und vor "der Gefahr, salbungsvoll zu werden, statt gesalbt zu sein" gewarnt habe. Davor könne sich schützen, wer Jesus Christus im Gebet, in der Fürbitte und in der Anbetung suche. Das beste Gegenmittel sei, betonte der Bischof, "Seelsorge als Zeugnis der Liebe zu Christus zu betrachten" – und erinnerte mit diesem Zitat an seinen Vorgänger Dr. Reinhard Lettmann, dessen Todestag am Mittwoch ein Jahr zurückliegt.
In dem festlichen Gottesdienst hat Bischof Genn drei Sorten Öle gesegnet: Das Katechumenen-Öl für die Taufbewerber, das Öl für die Krankensalbung und das Chrisam, das zur Salbung vor allem bei Taufen, Firmungen, Priester- und Bischofsweihen verwendet wird. Zwölf Dechanten hatten die großen Gefäße mit den Ölen in einer Prozession nach vorne gebracht. Zwischen den Konzelebranten stehend, goss der Bischof Balsamstoffe in jedes der Gefäße, hauchte über die Öle und sang das Weihegebet. Am Ende der Heiligen Messe wurden die geweihten Öle im Westwerk des Domes an die Geistlichen zur Mitnahme in die Pfarreien ausgegeben.
Text: Bischöfliche Pressestelle
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