Missbrauchsvorwürfe gegen verstorbenen Pfarrer

, Bistum Münster, Kreisdekanat Warendorf

Das Bistum Münster möchte diese Vorwürfe zum einen aufklären und zum anderen dem Betroffenen, der diese Meldung gemacht hat, seinem Wunsch entsprechend die Kontaktaufnahme zu weiteren möglichen Betroffenen ermöglichen.

Die jetzt erhobenen Vorwürfe richten sich gegen Pfarrer S., der von 1975 bis 1983 Pfarrer in St. Josef Warendorf war. Kurz bevor er Warendorf verließ, soll sich der in Rede stehende Vorfall ereignet haben. Der zum damaligen Zeitpunkt bereits erwachsene Betroffene hat diesen im März 2019 gegenüber einem unabhängigen Ansprechpartner für Verfahren bei Fällen sexuellen Missbrauchs des Bistums bekannt gemacht. Parallel hatte er sich an örtliche Medien sowie an die Kirchengemeinde St. Laurentius Warendorf, zu der St. Josef heute gehört, gewandt.

Schon im Jahr 2011 hatte das Bistum Münster einen Hinweis auf einen Verdacht auf übergriffiges Verhalten durch Pfarrer S. erhalten. Diesem Hinweis ging das Bistum nach. Der damalige Leiter der sogenannten Missbrauchskommission führte dazu den damaligen Vorgaben entsprechend mehrere Gespräche und Befragungen durch. Der beschuldigte Pfarrer S. litt zu diesem Zeitpunkt bereits an Demenz. Daher wurde er nicht zu den Vorwürfen befragt.

S. wurde 1963 zum Priester geweiht. In der Folge war er von 1963 bis 1965 Kaplan in St. Peter und Paul Kranenburg, von 1965 bis 1967 Kaplan in St. Josef Ahlen sowie von 1967 bis 1968 Kaplan in St. Viktor Xanten. Von 1968 bis 1983 war er als Kreislandseelsorger im Altkreis Moers tätig. 1970 übernahm er die Pfarrverwaltung in St. Pantaleon Xanten (Lüttingen), bevor er von 1975 bis 1983 in St. Josef Warendorf Pfarrer war. 1983 wurde er Pfarrer in St. Peter in Wesel (Büderich). Von 1991 bis 2011 war S. außerdem Malteserpfarrer im Kreis Wesel, ab 1995 zusätzlich Pfarrverwalter in St. Mariä Himmelfahrt Wesel (Ginderich). Ab 2001 war er Leitender Pfarrer der Seelsorgeeinheit in Wesel (Büderich) und Wesel (Ginderich). 2003 wurde S. emeritiert. Er lebte weiter in Wesel und wirkte in der Seelsorge mit. Im August 2018 verstarb er im Alter von 83 Jahren.

Sollte es weitere Betroffene geben, bittet das Bistum diese, sich bei den unabhängigen Ansprechpersonen für Verfahren bei Fällen sexuellen Missbrauchs zu melden: entweder bei  Bernadette Böcker-Kock unter Tel. 0151-63404738 oder bei Bardo Schaffner unter Tel. 0151-43816695.