Miteinander sprachfähig werden

, Kreisdekanat Warendorf

Sie wollen gemeinsam und präventiv das Thema grenzverletzendes Verhalten und sexualisierte Gewalt gegen Kinder und Jugendliche in den Blick nehmen: Die drei Pfarreien Clemens August Graf von Galen, Papst Johannes und Heilig Geist im Dekanat Hamm-Nord haben sich auf den Weg gemacht, um ein sogenanntes Institutionelles Schutzkonzept (ISK) zu erstellen. Gemeinsam wollen sie Fragen und Unsicherheiten klären und sich über praktische Umsetzungsmöglichkeiten sowie gemeinsame Standards verständigen. Unterstützt und begleitet werden sie auf diesem Weg von Doris Eberhardt, Präventionsfachkraft des Bistums Münster, unter anderem für das Kreisdekanat Warendorf.

Vertreter der drei Pfarreien im Dekanat Hamm-Nord

Bildunterschrift: Vertreter der drei Pfarreien im Dekanat Hamm-Nord haben sich gemeinsam auf den Weg gemacht, um ein Institutionelles Schutzkonzept zu erstellen. 

© Bistum Münster

Wie sollen wir starten? Was liegt uns beim Thema Prävention am Herzen? Wie können wir Vorhandenes nutzen, Schwachstellen verbessern und praxisorientiert vorgehen? Diese und ähnliche Fragen beschäftigen viele Haupt- und Ehrenamtliche zu Beginn des Prozesses, weiß Eberhardt. Die Vertreter der drei Pfarreien im Dekanat Hamm-Nord, darunter Mitglieder der Seelsorgeteams, der Gremien sowie die Kita-Verbundleitungen, wollen die Antworten gemeinsam entwickeln.

„Dabei ist der Weg das Ziel“, betont Eberhardt, denn Unsicherheiten im Umgang mit grenzverletzendem Verhalten und sexualisierter Gewalt kennen viele Menschen aus ihrem Alltag. Auf allen Ebenen müsse eine möglichst hohe Transparenz geschaffen werden. „Nur so können wir beim Thema Prävention miteinander sprachfähig werden und das Konzept auch im Alltag umsetzen“, erklärt die Präventionsfachkraft. 

Das bedeute beispielsweise, dass alle Haupt- und Ehrenamtlichen, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, an Präventionsschulungen teilnehmen, in denen sie informiert und sensibilisiert werden. Daneben werden Maßnahmen zur Stärkung von Kindern und Jugendlichen entwickelt und umgesetzt und die Angebote zur Hilfe und Beratung für Betroffene ausgebaut. Doris Eberhardt freut sich auf die Zusammenarbeit mit den drei Pfarreien: „Die Bereitschaft und das Interesse der Menschen zur Mitarbeit vor Ort ist groß.“ 

Ein Informationstermin sowie das erste Treffen auf Dekanatsebene liegen bereits hinter der Gruppe, bis Januar 2019 sind drei weitere Termine geplant. Dabei besprechen die zwölf Mitglieder zusammen mit Doris Eberhardt die einzelnen Schritte bis zum ISK und entwickeln einheitliche Standards. Die Theorie mit Leben zu füllen ist parallel dazu Aufgabe der jeweiligen Projektgruppen in den Pfarreien. Sie werden zunächst die Bereiche definieren, in denen das ISK im Alltag greifen soll. 

Neben den Pfarreien aus dem Dekanat Hamm-Nord sind viele weitere Pfarreien und Institutionen im gesamten Bistum dabei, die Vorgaben von Bischof Dr. Felix Genn zur Prävention in die Praxis umzusetzen.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.praevention-im-bistum-muenster.de/praevention/isk/.

Ann-Christin Ladermann