Münster kann Sonnenschein

, Bistum Münster

Weihnachtspost mit einem Gruß aus der Heimat hat Bischof Dr. Felix Genn wieder an die in Deutschland und weltweit tätigen Missionarinnen und Missionare, die aus dem Bistum stammen, verschickt. Darin schaut der Bischof traditionell zurück auf das, was die Kirche von Münster in den zurückliegenden Monaten besonders bewegt hat.

Bischof Felix Genn

Bischof Dr. Felix Genn

© Bistum Münster

Zuallererst führt Genn den 101. Deutschen Katholikentag an, der im Mai in Münster stattgefunden hat: „Ohne zu übertreiben, darf ich sagen: Es war ein großartiges Ereignis.“ Noch immer voller Euphorie schreibt der Bischof, Münster und das Bistum hätten sich in diesen Tagen von ihrer besten Seite gezeigt. Dass es in Münster immer regne, stimme übrigens nicht, schreibt Genn: „Wir hatten bis in die Nacht tollstes Sommerwetter.“ Ausdrücklich lobt der Bischof das Engagement der vielen Ehren- und Hauptamtlichen aus dem Bistum, die diesen Katholikentag zu einem Erlebnis gemacht hätten.

Auf den im Herbst gestarteten Markenprozess mit neuem Logo und neuem Slogan geht der Bischof ebenfalls ein – und erläutert die Motivation für diesen Prozess: „Wir möchten in unserem Handeln wieder neu Jesus Christus und seinen Umgang mit uns und mit allen Menschen in den Mittelpunkt stellen.“ Auftrag der Kirche sei es, den Menschen zu dienen. Deshalb der neue Leitsatz: „Für dein Leben gern.“

Auch ein hoch problematisches Thema lässt der Bischof nicht aus: den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche. „Mitten in unseren Reihen haben Menschen schwere Schuld auf sich geladen.“ Genn gesteht, dass er, wie viele andere, der Situation mit großer Ohnmacht gegenüberstehe. Ein System habe diese Taten gedeckt, manchmal gar ermöglicht: „Missbrauch – in welcher Form auch immer – muss künftig verhindert werden.“ Dies habe zusammen mit der Hilfe für die Betroffenen und der transparenten Offenlegung des Skandals oberste Priorität: „Wir haben uns alle in den Dienst der Kirche gestellt, um Christus und den Menschen zu dienen“, wendet sich der Bischof an die Missionarinnen und Missionare: „Missbrauch ist das exakte Gegenteil.“

Ergreifend für den Bischof war die Teilnahme an der Jugendsynode im Oktober in Rom. Dort sei es auch darum gegangen, gemeinsam einen Weg zu suchen, wie die Kirche heute ihren Auftrag erfüllen könne: „Dies kann nicht mehr autoritär bestimmt geschehen, sondern nur im Miteinander.“

Am Ende dankt Bischof Genn den Missionarinnen und Missionaren für ihre Treue und für ihren Dienst – und er hofft, dem ein oder anderen im kommenden Jahr zu begegnen.

Gudrun Niewöhner