Münsteraner Abiturient startet Praktikum in norwegischer Pfarrei

, Stadtdekanat Münster

Zu einem großen Abenteuer startet im September Lasse Haack aus Münster: Über das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V. wird der Abiturient für ein mehrmonatiges Praktikum nach Norwegen reisen. In der Pfarrei St. Paul in Bergen wird er an einem katholischen Gymnasium arbeiten und so die Situation der katholischen Kirche in der norwegischen Diaspora kennenlernen.

Vor einer Kirchenfassade stehen (von links) Georg Austen, Lasse Haack und Julia Jesse. Die beiden Außenstehenden halten gemeinsam an beiden Seiten fassend eine große norwegische Flagge vor die Gruppe, Lasse Haack ein kleines Fähnchen.

Der neue Bonifatius-Praktikant aus dem Bistum Münster: Lasse Haack (Mitte) mit Msgr. Georg Austen und Julia Jesse.

© Bonifatiuswerk / Julia Jesse

Zeitgleich beginnen 20 weitere junge Menschen aus insgesamt elf deutschen Bistümern ein Praktikum in Schweden, Dänemark, Norwegen, Finnland, Lettland, Estland oder Island. Dort sammeln sie alle für einige Monate Erfahrungen in einer katholischen Einrichtung in der Diaspora, also in einem Umfeld, in dem Katholiken in einer deutlichen Minderheit sind.

Zur Vorbereitung sind die Praktikanten jetzt zu einem mehrtägigen Seminar in Paderborn zusammengekommen. Auf dem Programm standen Fragen der interkulturellen Kommunikation und der jeweiligen Situation der Katholiken vor Ort: Außerdem tauschten sich die jungen Menschen mit der Projektreferentin Julia Jesse, der Projektkoordinatorin am Newman-Institut  im schwedischen Uppsala, Ricarda Clasen, und ehemaligen Praktikanten über persönliche Erwartungen und Anforderungen aus. „In diesen Tagen lernen wir unsere zukünftigen Praktikanten in unterschiedlichen Situationen sehr gut kennen und schätzen. Es ist schön zu erleben, welch hohe Motivation, Begeisterung und Vorfreude mitgebracht werden“, sagte Jesse.

Für Lasse Haack wird das katholische Gymnasium St. Paul im Bergener Stadtteil Florida zehn Monate lang sein Haupteinsatzort sein. Hier hat der Abiturient die Möglichkeit, sich mit seinen Fähigkeiten einzubringen, ob als Vertretung im Deutsch- oder Religionsunterricht, bei der Vorbereitungen von diversen Projekten oder als Nachmittagsbetreuer und Hausaufgabenhelfer. „In den letzten Jahren habe ich in meiner Freizeit sehr viel Sport betrieben, sodass ich seit einiger Zeit kaum mehr die Möglichkeit hatte, in die Kirche zu gehen oder mich anderweitig mit meinem Glauben auseinanderzusetzen“, sagt Lasse, „deshalb bin ich besonders an dem ‚Praktikum im Norden‘ interessiert, um diese Möglichkeit wieder ausreichend geboten zu bekommen. Gleichzeitig bin ich neugierig, das Land, die Menschen und die Sprache besser kennenzulernen.“

Bei dem Treffen sprach auch der Generalsekretär des Bonifatiuswerkes, Monsignore Georg Austen, mit den angehenden Praktikanten. Er freue sich, dass diese mit ihrem Einsatz die Arbeit des Bonifatiuswerkes unterstützen. „Unser Praktikantenprogramm bietet Ihnen die Chance, über den Tellerrand hinauszublicken und Kirche einmal anders zu erleben“, sagte Austen weiter. Weiter gab er den Praktikanten mit auf den Weg: „Während Ihrer Zeit in Nordeuropa und dem Baltikum lernen Sie Menschen kennen, die auf beeindruckende und engagierte Weise ihren Glauben in der Diaspora leben. Sie werden sehen, welch junges, internationales und gastfreundliches Gesicht eine materiell arme Kirche hat. Zugleich werden Sie auch für sich und Ihren Lebensweg wertvolle Erfahrungen und Begegnungen sammeln.“

Das „Bonifatius Praktikanten-Programm“ ermöglicht jährlich bis zu 25 jungen Menschen einen Aufenthalt in Nordeuropa und dem Baltikum, um ihnen unmittelbare Einblicke in das kirchliche Leben in der Diaspora zu bieten. Es ist ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken e.V., dem Newman Institut im schwedischen Uppsala und den zusammenwirkenden Bistümern und Institutionen. Finanzielle Unterstützung erhält es vom Erzbistum Paderborn.

Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken