Münsteraner Künstler zeigen pfingstliche Installation in Berlin

, Stadtdekanat Münster

In einem magischen Licht leuchten die 2019 Plexiglasquadrate, die an dünnen Nylonfäden über dem Mittelgang in der St.-Bonifatius-Kirche in Berlin-Kreuzberg hängen. Flammenzungen, die vom Himmel kommen. „Sie sind das Sinnbild für Pfingsten“, erklärt Rupert König. Der Leiter des Kirchenfoyers in Münster hat zusammen mit Dr. Marius Stelzer, Personalentwickler im Bistum Münster, eine multisensuale Installation mit dem Titel „Lux²“ für die Berliner Kirche entwickelt. Der Anlass: der Karneval der Kulturen an Pfingsten.

„Wir freuen uns, dass wir mit unserer Installation zu Gast in der Hauptstadt sein dürfen“, erklärt König stolz. Schließlich rechnen die Konzeptkünstler mit rund 5000 Besucherinnen und Besuchern allein während des Karnevals der Kulturen. Der Straßenumzug zur Demonstration der kulturellen Vielfalt führt unmittelbar an der Bonifatiuskirche vorbei. Bereits zur Eröffnung der Installation am 24. Mai konnten die Münsteraner Künstler sowie die beiden Kooperationspartner, die Citypastoral im Erzbistum Berlin und das Bonifatiuswerk, etwa 900 Besucher begrüßen. 

„Lux²“ – den Titel haben König und Stelzer bewusst gewählt: „Auf schlichte Art und Weise soll das Pfingstgeschehen in einer urbanen Ästhetik versinnbildlicht werden“, erklärt König. Lux steht im Lateinischen für „Licht“ und wird international als Einheit für Beleuchtungsstärke verwendet. Das „zum Quadrat“ haben die beiden in Anlehnung an die Installation aus Plexiglasquadraten und ein großes, verpixeltes Christusabbild hinzugefügt. „Beides soll auf die verstärkte Lichtenergie anspielen, die in der biblischen Erzählung in Form von Feuerzungen auf die Jünger herab kommt“, sagt König. Den Künstlern war es wichtig, den Titel einladend und interreligiös zu formulieren, ohne die Kernbotschaft von Pfingsten zu vernachlässigen. Schließlich werden rund eine Million Besucher aus der ganzen Welt zu dem viertägigen Fest in Kreuzberg erwartet. „Beide Kunstwerke, das Christusbild und die schwebenden Pixel, stehen für Sammlung und Sendung der Christen“, verdeutlicht König, der auch Mitglied der Freien Künstlergemeinschaft Schanze e. V. ist.

Die Besucher erwartet darüber hinaus ein besonderer Geruch im Kirchenraum. „Incense 2.0 – Sakral Smoke“ lautet der Name des Dufts, der beispielsweise die Stoffe Hedion, Iso-E-Super und Geraniol enthält. „Diese Komponenten entfalten eine Wirkung im menschlichen Körper“, erklärt der Leiter des Kirchenfoyers. So verstärkten sie zwischenmenschliches Vertrauen, machten gelassener und wirkten entspannend. Bereits für ihre Installationen „silentMod“ 2016 im Kölner Dom und „Vitamorphose“ in der Münsteraner St.-Lamberti-Kirche 2017 hatten sie gemeinsam mit dem Zellphysiologen Professor Hanns Hatt die Duftstoffe ausgewählt. Für „Lux²“ kreierte der Berliner Parfumeur Marc vom Ende daraus einen neuen Duft.

Begleitet wird die Installation von einem Soundtrack aus elektronischen Ethno-Klängen und einer Laserinstallation. 
Nach Pfingsten ist noch nicht Schluss: Bis mindestens Sonntag, 23. Juni, wird die Installation in der St.-Bonifatius-Kirche in Berlin-Kreuzberg zu sehen sein. Am Samstag, 8. Juni, öffnet die Kirche um 17 Uhr und kann bis Mitternacht besucht werden. An Pfingsten ist die Installation von 11 bis 23 Uhr zu sehen.

Ann-Christin Ladermann

Kunstinstallation mit Flammenzungen

Flammenzungen, die vom Himmel kommen : Ein erster Eindruck der Installation „Lux²“ der Münsteraner Künstler Rupert König und Marius Stelzer in der St.-Bonifatius-Kirche in Berlin-Kreuzberg.

© Rupert König