Im Mittelpunkt der Kirchenmusik-Werkwoche, die am 24. Oktober in der Landvolkshochschule in Freckenhorst gestartet ist und noch bis Samstag, 27. Oktober, geht, steht in diesem Jahr alles rund ums Singen. Referenten aus ganz Deutschland geben den Teilnehmern Impulse für die eigene Praxis in den Gemeinden vor Ort und laden ein, Neues auszuprobieren. Ulrich Grimpe, Leiter des Referats Kirchenmusik im Bischöflichen Generalvikariat (BGV), freut sich über das große Interesse an der Fachtagung, die bereits zum achten Mal stattfindet. „Wir versuchen jedes Mal, durch die Wahl der Referenten verschiedene musikalische Genres zu bedienen“, erklärt er. Darüber hinaus ständen auch der Austausch und die gemeinsame Begegnung mit den Kolleginnen und Kollegen im Vordergrund.
So stellt Pater Norbert M. Becker, Textdichter und Komponist aus Steinerskirchen bei Ingolstadt, mehrstimmige Neue Geistliche Lieder und Chorsätze aus seiner Werkstatt vor. „Norbert Beckers Anliegen ist es, Gott in Musik und Gesang zu begegnen“, verdeutlicht Grimpe. „Seine Kompositionen laden zum Mitsingen in geistlichen Konzerten und Gottes-diensten ein.“ Auch das Singen mit Kindern wird thematisiert: Domkantorin Gabriele Sichler-Karle aus Paderborn zeigt eine mögliche Probengestaltung mit Kindern auf und gibt Anregungen zur Gottesdienstvorbereitung. Zum Einsatz kommt die neue Orgel in der Stiftskirche in Freckenhorst: Christoph Grohmann aus Rheda-Wiedenbrück stellt daran Orgelimprovisationen von Barock bis zur Moderne vor. Am Freitag, 26. Oktober, um 20 Uhr, gibt er außerdem ein Orgelkonzert in der Stiftskirche, zu dem alle Interessierten willkommen sind.
Tipps und Anregungen zur praktischen Umsetzung mit den eigenen Chören – das ist es, was Heiner Lüger immer wieder an der Werkwoche reizt. Bereits zum dritten Mal nimmt der Kirchenmusiker aus Duisburg-Homberg an der Fachtagung teil. „Ich freue mich besonders auf den Workshop mit Pater Norbert Becker. Ich studiere mit meinem Kirchenchor gerade eine Messe von ihm ein, da ist eine persönliche Begegnung natürlich etwas Besonderes“, sagt er. Neben dem fachlichen Austausch schätzt er vor allem das Miteinander der Teilnehmer: „Man erfährt, was die Kollegen für Projekte planen und bekommt einen Input für die eigene Arbeit – ein richtiger Motivationsschub.“
Für Kathrin Borda, die seit zwei Jahren als Kinder- und Jugendkantorin in St. Lamberti Coesfeld tätig ist, bietet die Werkwoche eine gute Gelegenheit, Kollegen im Haupt- und Ehrenamt kennenzulernen. „Man kommt schnell miteinander ins Gespräch, die Erfahrung habe ich schon nach einem halben Tag gemacht“, sagt sie lachend. Inhaltlich beeindruckt sie besonders die Vielfalt des Programms: „Ob Tipps zum Instrument, zur Chorarbeit oder zur eigenen Stimme – alles hat hier einen Platz.“
Ann-Christin Ladermann