Naturschutz als Band der Religionen

, Stadtdekanat Münster

„Papst Franziskus hebt in seiner revolutionären Umwelt-Enzyklika auch die Schätze des Islams hervor.“ Mit diesen Worten hat Dr. Rainer Hagencord vom Institut für Theologische Zoologie (ITZ) den Workshop „Naturschutz als Band der Religionen“ im Kapuziner Klostergarten in Münster eröffnet. Der Workshop bildete den Abschluss einer dreiteiligen Reihe für Erwachsene „Impulse - Wahrnehmungen – Verköstigungen“, die Teil des Gemeinschaftsprojektes „Nutzung des Gartens der Kapuziner in Münster als Lernort für einen verantworteten, nachhaltigen Lebensstil“ ist.

Asmaa El-Maaroufi vom Zentrum für Islamische Theologie an der Universität Münster eröffnete den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen neuen Blick aus Sicht des Korans auf die Themen Umweltschutz und Tierethik. El-Maaroufi betonte die große Verantwortung und Chance von Religionen, für einen respektvollen Umgang mit Natur und Tieren zu sensibilisieren. Denn 85 Prozent der gesellschaftlichen Wertvorstellungen würden weiterhin über Religionen geprägt.

Der Islam als jüngste der Weltreligionen verstehe sich als Offenbarungsreligion und „letztes Update“. Er folge der jüdisch-christlichen Schöpfungstheologie, in der ein einziger Schöpfer alles mit Sinnhaftigkeit erschaffen habe. Im Koran, dem Buch der Offenbarung, wimmle es insbesondere an kleinen Tieren, sagte El-Maaroufi und nannte Beispiele: Bienen, Ameisen, ja sogar die Mücke würden als Lehrmeister für den Menschen genannt. Und immer wieder werde betont, wenn der Mensch an Gott zweifle, so solle er sich die Natur anschauen, um an den Schöpfer zu glauben. 

Ein veganes Menü mit unter anderem aus dem Klostergarten geernteten Zutaten beschloss den Workshop kulinarisch in der Emslandhütte des Klostergartes. 

Projektpartner des Gemeinschaftsprojektes sind das Kapuzinerkloster Münster, der Förderverein des Instituts für Theologische Zoologie, der NABU NRW und NABU Münster, IUNCTUS von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster und die Alexianer-Werkstätten. Das Projekt wird durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW gefördert. 

Text: Institut für Theologische Zoologie