Neues Gesicht für Familienbildung in Gievenbeck

, Stadtdekanat Münster

Ein neues Gesicht für die Familienbildung in Gievenbeck: Ruth Ehrich übernimmt zum 1. August die Stadtteilarbeit im Haus der Familie in Münster-Gievenbeck. Sie tritt damit die Nachfolge von Marlene Schmidt an, die sich beruflich neu orientiert.

Ruth Ehrich (links) tritt die Nachfolge von Marlene Schmidt (Mitte) in der Stadtteilarbeit im Haus der Familie in Gievenbeck an. Rechts: Edith Thier

Ruth Ehrich (links) tritt die Nachfolge von Marlene Schmidt (Mitte) in der Stadtteilarbeit im Haus der Familie in Gievenbeck an. Rechts: Edith Thier

© Bistum Münster

Ehrich ist kein unbekanntes Gesicht für das Haus der Familie. Seit 14 Jahren ist die 48-Jährige bereits als Honorarkraft im Eltern-Kind-Bereich tätig, leitet unter anderem sogenannte Kidix-Kurse für Eltern und Kinder. 2014 übernahm sie die Koordination des Projektes „Mein Bildungspilot – Wir entdecken die Welt“, das auch in Gievenbeck erfolgreich angenommen wird. Studierende verschiedener pädagogischer Fachrichtungen begleiten dabei ein Kind im Grundschulalter aus einer bildungsungewohnten Familie und entdecken mit ihm das Umfeld. Das könne eine Bücherei, ein Sportverein oder der Zoo sein, weiß Ehrich, die den Hintergrund des Projekts erklärt: „Manche Eltern sind belastet, haben zum Beispiel eine Migrationsvorgeschichte, sind allein erziehend oder wirtschaftlich arm und können aus verschiedenen Gründen ihren Kindern außerschulisches Lernen kaum ermöglichen. Hier bietet das Patenschaftsprojekt Unterstützung.“ Die Koordination der Bildungspiloten wird auch weiterhin bei Ehrich liegen.

Allein in Gievenbeck werden rund 120 Kurse angeboten, viele davon im „La Vie – Treffpunkt Gievenbeck“. Jährlich nehmen in dem Stadtteil rund 1000 Erwachsene und 500 Kinder an den Veranstaltungen des Hauses der Familie teil. Dabei setze die Einrichtung auf Kooperationen, beispielsweise mit dem Familienzentrum St. Michael, aber auch dem Mehrgenerationenhaus und dem Mütterzentrum als offene, internationale Begegnungsstätte in Gievenbeck, berichtet Marlene Schmidt. „Der Bedarf ist da und durch die Arbeit hier im Stadtteil entstehen kurze Wege für die Nutzer unserer Angebote“, sagt sie. Ihre Nachfolgerin Ruth Ehrich hält besonders das kostenfreie Angebot „Sure Start“ für Frauen mit Babys, die es aufgrund ihrer finanziellen, familiären oder sozialen Situation schwer haben, für wichtig. „Dadurch kommen wir früh und wohnortnah mit den jungen Familien in Kontakt.“ 

Edith Thier, Leiterin des Hauses der Familie in Münster, weiß um die stetigen Veränderungen in einem Stadtteil: „Hier müssen wir die Bedarfe im Blick haben und neue Ideen entwickeln.“ Sie ist überzeugt, dass künftig die Väterarbeit stärker in den Fokus rücken wird. „Schon jetzt kommen Väter viel selbstverständlicher zu unseren Angeboten als früher, das wird weiter zunehmen, weil Väter in dieser Rolle stärker eingebunden werden möchten“, prognostiziert sie. Außerdem werde die Digitalisierung die Arbeit der Familienbildung mehr und mehr beeinflussen“, ist sie überzeugt.

Weitere Informationen sowie Kontaktdaten gibt es im Internet auf www.haus-der-familie-muenster.de.

Ann-Christin Ladermann