Neues Leitungsformat für die Pfarrei St. Ludgerus in Schermbeck

, Kreisdekanat Wesel

In der Pfarrei St. Ludgerus Schermbeck, in der es seit der Verabschiedung von Klaus Honermann keinen leitenden Pfarrer mehr gibt, wird es künftig ein neues Leitungsformat geben. Darüber hat das Bistum am 2. November Pfarreirat, Kirchenvorstand und das Pastoralteam der Pfarrei informiert.

Hintergrund ist der allgemeine Priestermangel, durch den es derzeit nicht möglich ist, einen neuen leitenden Pfarrer in St. Ludgerus einzusetzen, der vor Ort wohnt. Darüber hatten Weihbischof Rolf Lohmann und Karl Render, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge-Personal im Bischöflichen Generalvikariat, die Gremien bereits im Sommer informiert. Nun präzisieren sie die Pläne des Bistums. Die Pfarrei St. Ludgerus wird, wie das Bistum in dem Schreiben mitteilt, weiterhin eigenständig bleiben, auch wenn künftig kein leitender Pfarrer mehr vor Ort wohnt. Stefan Sühling, Pfarrer der Pfarrei St. Nikolaus in Wesel, wird die Aufgabe des Pfarrverwalters übernehmen und den Zukunftsprozess von St. Ludgerus unterstützen und begleiten. "Ich freue mich darauf, die den Menschen zugwandte Seelsorge von Pastor Xavier Muppala und künftige auch Desireè Kaiser in Schermbeck unterstüztzen zu dürfen", sagt Sühling.

Neu nach Schermbeck kommen wird die Pastoralreferentin Desirée Kaiser, die am 15. November ihren Dienst in St. Ludgerus antritt. Sie hat von der Bistumsleitung die Aufgabe bekommen, „die Entwicklung und Gestaltung des zukünftigen Leitungsformates gemeinsam mit den freiwillig Engagierten in der Pfarrei und den Gremien verantwortlich zu gestalten“, wie es in dem Schreiben des Bistums heißt.

Weihbischof Rolf Lohmann kennt die Tragweite der Entscheidung: „Wir sind uns in der Bistumsleitung sehr wohl bewusst, dass diese Überlegungen zu weitreichenden Einschnitten in die bisher gewohnte und liebgewonnene Pastoral führen werden und auch schon geführt haben. Zugleich sind wir der Meinung, dass es unverantwortlich ist, wenn wir uns der aktuellen Personalsituation und den Entwicklungen in den Gemeinden nicht verantwortungsvoll und zukunftsorientiert stellen.“ Er sehe die Chance, in Schermbeck ein neues Format unter starker Beteiligung der Ehrenamtlichen zu entwickeln, betont der Weihbischof.

Das Bistum wird den Prozess in Schermbeck unter anderem mit der Begleitung durch Verantwortliche im Bereich der Pastoralentwicklung und die Pastoralberatung unterstützen.

Christian Breuer