Und doch naht nun der Abschied. Die drei Ordensschwestern, zwischen 79 und 84 Jahre alt, haben festgestellt, dass es zu dritt nicht mehr weitergehen kann. Und so haben sie sich entschieden, den 1948 gegründeten Konvent in Walsum aufzulösen. Die Schwestern Bertgunda und Williborde werden nach Westfalen ins Haus Loreto ziehen, Schwester Reintrud lebt künftig im Priesterhaus in Kevelaer. „In Kevelaer bin ich schon als junges Mädchen gewesen“, sagt die gebürtige Keppelnerin, die sich auf das Leben in der Wallfahrtsstadt freut.
Leicht fällt der Abschied dennoch nicht, „wir waren immer sehr gerne hier“, sagen die drei Schwestern übereinstimmend. „Die Arbeit mit den alten Menschen und die gute Atmosphäre hier im Haus waren für mich prägend“, blickt Bertgunda zurück. Auch Reintrud betont die vertrauensvolle Zusammenarbeit, „wir gehörten immer dazu – das findet man nicht mehr so schnell“, sagt sie.
Bis zu 20 Vorsehungsschwestern lebten zwischenzeitlich in Walsum, sie kümmerten sich nicht nur um die Menschen in der „Heimstatt St. Barbara“, sondern wirkten auch in der Pfarrei. Doch dem 1842 in Münster gegründeten Orden fehlt es an Nachwuchs. Im Haus Loreto leben noch mehr als 60 Schwestern, in Kevelaer sind es noch drei. Für alle drei Walsumer Schwestern wird das Leben in der neuen Umgebung sicherlich eine Umgewöhnung, doch sie kennen die jeweiligen Häuser schon. Und es ist der passende Zeitpunkt: In Walsum steht ein Neubau an, ein neues Kapitel wird geschrieben. Und gleichzeitig endet damit das Kapitel der Vorsehungsschwestern.
Der Abschied am Sonntag, 10. November, wird mit einem Gottesdienst in der Kirche St. Elisabeth gefeiert, der um 9.30 Uhr beginnt. Er wird mitgestaltet vom Kirchenchor St. Elisabeth.
Christian Breuer