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Orgelkonzert "suchen, was den Frieden schafft" beim Katholikentag

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Auch musikalisch lässt sich der Frieden suchen: Das wird Domorganist Thomas Schmitz während des Katholikentags, der vom 9. bis 13. Mai in Münster ist, mit dem Orgelkonzert „suchen, was den Frieden schafft“ beweisen. Das Konzert findet am Freitag, 11. Mai, um 20 Uhr im St.-Paulus-Dom Münster statt. Mit seinem Titel bezieht es sich auf das Katholikentags-Leitwort „Suche Frieden“ und greift dieses auch inhaltlich auf.

Zu hören ist das Konzert außerdem vorab am Samstag, 5. Mai, um 19.30 Uhr im Dom. Es findet dann als Teil der Reihe "Orgelkonzerte in der Osterzeit statt".

Eröffnen wird Schmitz das Programm mit dem Poème héroique, op. 33 von Marcel Dupré. Der Komponist, der von 1886 bis 1972 lebte, entwarf das Poème héroïque ursprünglich als „Symphonische Dichtung“ für Blechbläserensemble, Pauken und Orgel; insofern passt der heroische Charakter des Stücks zur Originalbesetzung. Der Komponist selbst schrieb jedoch später auch die heute erklingende Fassung für Orgel solo. Anlass für die Komposition war die Wiedereinweihung der Orgel in der Kathedrale zu Verdun im Jahre 1935 nach den Zerstörungen des Ersten Weltkriegs. In diesem Sinne ist das der Stadt Verdun gewidmete Werk durchaus eine „Friedensmusik“.

Weiter stehen Chant de Paix von Jean Langlais (1907 bis 1992) und Cantus ad Pacem – Concerto per Organo von Pēteris Vasks auf dem Programm. Pēteris Vasks wurde 1946 im lettischen Aizpute geboren. Nach dem Studium in Vilnius war er als Kontrabassist Mitglied verschiedener Sinfonie- und Kammerorchester. Darüber hinaus studierte Vasks von 1973 bis 1978 bei Valentin Utkin Komposition an der lettischen Musikakademie in Riga.

Während Vasks zur Sowjetzeit auf Grund seines Glaubens und seiner künstlerischen Überzeugungen Repressalien ausgesetzt war, haben die Werke des lettischen Komponisten in den vergangenen Jahren große Anerkennung gefunden. Vasks' Kompositionen greifen archaisch-folkloristische Elemente der lettischen Musik auf und setzen sie in eine spannungsreiche Beziehung zur zeitgenössischen Musiksprache. Oft tragen die Werke programmatische Titel, die sich auf Naturvorgänge beziehen. Dabei geht es Vasks nicht um rein poetische Lobpreisung der Natur oder eine plakative Landschaftsmalerei. Vielmehr thematisiert er die vielschichtigen Wechselwirkungen zwischen Natur und Mensch, die Schönheit des Lebens einerseits, aber auch die drohende ökologische und moralische Zerstörung der Welt. Vielfach zeigen sich Bezüge zur eigenen Biographie und der leidvollen Geschichte des lettischen Volkes.

Somit versteht Vasks seine Werke, insbesondere Cantus ad pacem, als Spiegel der jüngsten politischen Ereignisse in den baltischen Staaten und deren Auswirkungen auf Umwelt und Mensch. Schroffen, zerfahrenen Clusterklängen, die Bedrohung und Zerstörung symbolisieren, werden zarte Vogelrufimitationen, volksliedhaft einfache Melodien sowie mystisch flirrende Klangflächen entgegen gestellt.

Abgerundet wird das Programm durch Chant de Mai von Joseph Jongen (1873 bis 1953) und Paix von Jeanne Demessieux (1921 bis 1968). Letzteres entstammt den Sieben Meditationen über den Heiligen Geist. Dem Stück vorangestellt ist das Wort Jesu: „Frieden hinterlasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch.“

Wer das Orgelkonzert „suchen, was den Frieden schafft“ am 11. Mai besuchen möchte, benötigt einen Teilnehmerausweise des Deutschen Katholikentages. Für alle, die einen solchen haben, ist der Eintritt frei. Am 5. Mai ist der Eintritt zu dem Konzert frei.

Anke Lucht