Ostergeschichte per WhatsApp

, Kreisdekanat Warendorf

Von Palmsonntag bis Ostermontag erzählt die Pfarrei St. Marien in Telgte die Ostergeschichte vom Leiden, Sterben und von der Auferstehen Jesu auf besondere Weise. Per Kurznachrichtendienst WhatsApp wird die Bibelgeschichte geschildert, angereichert mit Bildern und Videos. „Jeder kann Jesus in Echtzeit auf seinem Weg begleiten“, erklärt Pastoralreferent Christian Winnemöller, der die Aktion mit dem Titel „WartsApp“ verantwortet. Wer mitmachen möchte, braucht lediglich ein Smartphone.

Angefangen beim Einzug in Jerusalem über das Letzte Abendmahl bis hin zur Kreuzigung und Auferstehung erhalten die Nutzer in unregelmäßigen Abständen Kurznachrichten. „Das können auch mal ungewöhnliche Tageszeiten sein“, kündigt Winnemöller an. „In Echtzeit heißt: Wenn Jesus nach dem letzten Abendmahl in den Garten geht, um zu beten, wird auch am Abend an diese Szene erinnert“, gibt er ein Beispiel. 

Inspiriert vom Bistum Essen, das Menschen die Ostergeschichte erstmals vor drei Jahren auf diese Weise näher gebracht hat, hat sich Winnemöller auf die Suche nach Fotos und Videos gemacht, die die einzelnen Szenen der Bibelerzählung unterstreichen. Neben historischen Inhalten bekommen die Nutzer vor allem zeitgenössische, moderne Bilder aufs Handy. Dem Pastoralreferenten war es wichtig, die Stimmungen dieser Tage einzufangen. „Dunkle Farben und Symbole, die Traurigkeit wiedergeben, beherrschen die Tage Karfreitag und Karsamstag, an Ostern wird es dann hell“, sagt er und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: „In der Osternacht gibt es eine kleine Überraschung.“

Winnemöller möchte mit der Aktion die Möglichkeit schaffen, die Ostergeschichte bewusst nachzuempfinden. Er setzt auf kurze Abschnitte, statt auf einen langen Text, der die Leserinnen und Leser schnell überfordern kann. „Es passiert so viel in dieser Geschichte, dass viele Einzelheiten in Vergessenheit geraten.“ Für den Theologen ist die Aktion, die an einen digitalen Adventskalender vor mehr als einem Jahr anknüpft, auch eine Art Experiment: „Damals haben wir bewusst ein sehr niedrigschwelliges Angebot gemacht. Dieses Mal möchte ich herausfinden, wie biblisch es in den Sozialen Medien zugehen darf“, erklärt er. 

Der Pfarrei war es wichtig, dass der Datenschutz bei der Aktion gewahrt ist. Winnemöller bedient sich dafür einer Plattform, die die Nummern ausschließlich für die Dauer der Aktion speichert und anschließend wieder löscht. „Darauf werden diejenigen, die sich angemeldet haben, direkt am Anfang hingewiesen“, sagt der Pastoralreferent. 

Wer bei der Aktion „WartsApp“ mitmachen möchte, muss nur die Nummer 0171 97 13 267 in seinem Handy einspeichern und an diese per WhatsApp die Nachricht „Start“ schicken. 

Ann-Christin Ladermann