© Bistum Münster

„Out of peace“

, Stadtdekanat Münster

„Out of peace“ – schon im Titel der Ausstellung steckt der Bezug zum Leitwort des Katholikentages „Suche Frieden“. Acht junge Künstlerinnen und Künstler, allesamt Studierende der Kunstakademie Münster, haben sich mit der Friedensthematik auseinandergesetzt und insgesamt 28 Werke produziert, die ab Dienstag, 10 April, in der Akademie Franz Hitze Haus ausgestellt werden. Bis Sonntag, 3. Juni, – also auch während des Katholikentages vom 9. bis 13. Mai – können die Arbeiten besichtigt werden.

Für Gabriele Osthues, Akademiedozentin des Franz Hitze Hauses, stellt die Ausstellung eine Ergänzung zu weiteren Kulturangeboten rund um den Katholikentag dar: „An vielen Orten, nicht zuletzt bei der großen Friedensausstellung, wird historische Kunst zu sehen sein. Wir freuen uns darum, dass in unserem Haus der Frage nachgegangen werden kann, was junge Menschen in der heutigen Zeit mit dem Thema verbinden.“ Entstanden sei die Idee zur Kooperationsausstellung durch eine langjährige Verbundenheit zu Professor Dr. Gerd Blum, Kunsthistoriker an der Kunstakademie Münster, der betont: „Wir freuen uns, dass uns hier ein Raum für unsere Kunst ermöglicht wird.“

Gezielt habe er junge Künstlerinnen und Künstler angesprochen und nach der Bereitschaft gefragt, zum Friedensthema zu arbeiten. „Die Resonanz war sehr gut“, blickt er zurück. Entstanden sei eine Mischung unterschiedlicher Stile und Methoden: von Fotografien und Digitaldrucken über Öl- und Tuschearbeiten bis hin zu Glasmalfarben und Mischtechniken. Auch die inhaltliche Verarbeitung des Themas sei vielfältig. „Es gibt Kunstwerke, deren Wirkung darauf abzielen soll, über Empfindungen Frieden hervorzurufen“, erklärt Blum. Mit Blick auf den inneren Frieden könne in einigen Werken auch ein religiöser Bezug entdeckt werden. 

Häufiger aber hätten die jungen Künstler „den Unfriede im scheinbaren Frieden“ herausgearbeitet. Auf den ersten Blick harmlose Alltagsszenen, die einem Familienalbum entsprungen sein könnten, verdeutlicht Blum, bewirkten durch Motiv- und Farbwahl das Gegenteil. „Man merkt sofort: Hier stimmen einige Dinge nicht“, ergänzt Gabriele Osthues. Eine mögliche Erklärung, dass gleich mehrere Künstler diese Herangehensweise gewählt haben, sieht die Akademiedozentin in dem medialen Fortschritt: „Es hat noch nie so lange am Stück Frieden geherrscht. Durch die Medien werden wir aber über Konfliktsituationen aus aller Welt auf dem Laufenden gehalten.“ Das führe möglicherweise zu einer Ambivalenz, die besonders junge Menschen beschäftige. 

Auch Meisterschüler Qiwei Zhang aus China hat diese inhaltliche Auseinandersetzung gewählt. Auf seinen beiden Werken ist eine gelbe Plastikente zu sehen: „Ein scheinbar harmloser Gegenstand, der sich aber auf den zweiten Blick in einer gefährdeten Situation befindet“, beschreibt er. Die Ente schwimmt in einem geschlossenen Gefäß, auf dunklem Wasser vor schwarzem Hintergrund. „Ich wollte den Kontrast hervorheben“, erklärt Zhang. Die Frage, die dahinter steckt, beschäftigt ihn schon lange: „Wird es je Frieden zwischen Ost und West geben?“ Die Besucher der Ausstellung sind eingeladen, in den Werken eine Antwort zu finden.

Ann-Christin Ladermann