Papst-Begegnung als Höhepunkt: Dienstjubiläum im Borromaeum

, Stadtdekanat Münster

Unter fünf Regentes hat sie gearbeitet, hat unzählige Priester und Bischöfe kommen und gehen sehen und einmal sogar den Papst begrüßt: Wenn Ursula Wilamowski am 6. Dezember mit einer kleinen Feierstunde ihr 40-jähriges Dienstjubiläum im Priesterseminar Borromaeum begeht, kann sie auf spannende Ereignisse und interessante Entwicklungen zurückblicken.

Jubilarin Ursula Wilamowski steht an der Eingangstür des Priesterseminars Borromaeum.

Ihr 40-jähriges Dienstjubiläum im Priesterseminar Borromaeum in Münster feiert in diesen Tagen Ursula Wilamowski.

© Bistum Münster

An ihre beruflichen Anfänge erinnert sich die 56-Jährige gut: „Ich habe erst ein Praktikum gemacht, dann eine zweijährige Lehre als Hauswirtschafterin absolviert, und dann bekam ich die Festanstellung.“ Bis heute arbeite sie im Priesterseminar als „Mädchen für alles“, wie sie selbst es beschreibt. „Meistens übernehme ich die Raumpflege und bin außerdem in der Küche tätig“, erzählt Wilamowski.

Als sie anfing, war Franz Kamphaus, späterer langjähriger Bischof von Limburg, Regens – also Leiter – des Priesterseminars. Vier weitere Regentes folgten; inzwischen arbeitet Ursula Wilamowski für und mit Regens Hartmut Niehues.

Sie hat aber noch viel mehr Wandel erlebt. Besonders im Gedächtnis geblieben ist ihr der Umzug des Priesterseminars vom Liudgerhaus, wo sie 25 Jahre ihrem Beruf nachgegangen war, in das Borromaeum. „Dieses Gebäude ist viel größer“, sagt die Münsteranerin, „früher war es familiärer, hier dauert es länger, bis man neue Bewohner kennengelernt hat.“

Und neue Bewohner gibt es einige. Seit einigen Jahren bietet das Priesterseminar neben angehenden Priestern auch Studenten, die etwas anderes als Theologie studieren, Zimmer an. Viele von ihnen kennen Ursula Wilamowski als „Ulla“, halten gern mal ein Schwätzchen mit ihr.

Während diese Bewohner ins Seminar eingezogen sind, haben andere sich verabschiedet: Die Vorsehungsschwestern, die 160 Jahre im Priesterseminar gewirkt hatten, zogen sich 2014 von dieser Aufgabe zurück. „Das habe ich als echten Umbruch empfunden“, erinnert sich Ursula Wilamowski, „die Schwestern waren morgens immer schon da und haben mir entgegen gelächelt, wenn ich um sechs Uhr zur Arbeit kam. Dieses Lächeln habe ich sehr vermisst.“

In bester Erinnerung ist ihr hingegen der Besuch von Papst Johannes Paul II. 1987 in Münster geblieben. Der Papst übernachtete seinerzeit im Priesterseminar. „Er hat uns die Hand gegeben, diese Begegnung war schon beeindruckend“, sagt Wilamowski. Ebenso habe sie die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz bewegt, die im Frühjahr 2014 im Borromaeum stattfand.

Solche Ereignisse sind zwar besondere Höhepunkte ihres Arbeitslebens gewesen. Trotzdem wünscht sich Ursula Wilamowski für die nächsten Jahre vor allem eines: „Wenn ich gesund bleibe und so weiter arbeiten kann wie bisher, dann wäre ich schon zufrieden.“

Anke Lucht