Pater Gottfried Meier verlässt Pfarrei St. Lucia und Kloster Marienfeld

, Kreisdekanat Warendorf

Pater Gottfried Meier, Benediktiner der Abtei Gerleve, wird die Pfarrei St. Lucia Harsewinkel und das Kloster Marienfeld verlassen. Marienfeld ist ein Ortsteil der Stadt Harsewinkel. Die bevorstehende Entpflichtung als Pastor der Pfarrei St. Lucia Harsewinkel hat Pater Gottfried selbst am 1. April in einer Videobotschaft bekanntgegeben. In dieser Botschaft erhebt er Vorwürfe unter anderem gegen das Bistum Münster. Mit dem Bistum gab es bisher einen Gestellungsvertrag für Pater Gottfried, der seit 2002 in Harsewinkel ist. In Marienfeld hatten die Zisterzienser Ende des 12. Jahrhunderts ein Kloster gegründet, in dem bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts Mönche lebten. Pater Gottfried lebte seit 2004 in einem der Klostergebäude, wo er seitdem regelmäßig verschiedene gottesdienstliche und seelsorgliche Angebote machte.

In einer gemeinsamen Stellungnahme nehmen Abt Andreas (Gerleve) und Karl Render, der für den Einsatz der Seelsorger im Bistum Münster zuständig ist, zur Beendigung des Gestellungsvertrags und zur Videobotschaft von Pater Gottfried Stellung:
„Wir bedauern, dass Pater Gottfried am Gründonnerstag diesen nicht abgesprochenen Weg an die Öffentlichkeit gegangen ist. Wir hatten mit ihm einvernehmlich vereinbart, dass wir nach Ostern gemeinsam mitteilen werden, dass der Vertrag zwischen der Abtei und dem Bistum im Hinblick auf seinen Einsatz in Harsewinkel nicht verlängert wird. Dafür gibt es gute Gründe. Die Verantwortlichen des Ordens und des Bistums sind sich darüber einig.

Es gab in der Vergangenheit – das erwähnt Pater Gottfried selbst in seinem Video, daher können auch wir es hier sagen – immer wieder heftige Auseinandersetzungen. Die Gründe dafür liegen in den jahrelangen Problemen in der Zusammenarbeit von Pater Gottfried mit der Pfarrei und den verantwortlichen Leitungen. Er sah seine Rolle sehr stark vor allem in Marienfeld und nicht so sehr in der notwendigen Teamarbeit in der Pfarrei, für die er beauftragt war. Es wurde in der Vergangenheit unter anderem auch durch externe Hilfe versucht, Lösungen zu finden. Das ist nicht gelungen.

Vor diesem Hintergrund gab es im Oktober vergangenen Jahres ein Gespräch zwischen dem Bischof von Münster und dem Abt von Gerleve, in dem der Bischof deutlich machte, dass der Einsatz in der Pfarrei St. Luccia beendet werden wird. Im Anschluss hat sich der Abt von Gerleve selbst ein genaues Bild von der Situation in Harsewinkel/Marienfeld gemacht. Dabei hat sich bestätigt, dass ein weiterer Einsatz von Pater Gottfried dort keine Perspektive ist. 

Der Vorwurf, den Pater Gottfried in dem Video macht, dass hinter seinem Rücken agiert worden sei, ist falsch. Es wurden nur Personen über diesen Vorgang informiert, die unmittelbar damit befasst waren. In einem Gespräch, das Ende Januar mit Pater Gottfried geführt wurde, wurden ihm die Gründe für die Beendigung des Einsatzes deutlich benannt. Auch Pater Gottfried hat in dem Gespräch zugestanden, dass er für sich keine Perspektive mehr in Harsewinkel sieht. Nachdem Pater Gottfried sich hierüber im Nachgang des Gesprächs gegenüber dem Abt von Gerleve kritisch geäußert hatte, wurde vereinbart, die weiteren Schritte gemeinsam nach Ostern zu gehen. Seit Februar  konnte er eine Auszeit nehmen. Das Bistum Münster hat in dieser Zeit den Gestellungsvertrag weiter laufen lassen. Von daher ist es nicht so, dass das Bistum Münster den Gestellungsvertrag von Pater Gottfried einfach so oder kurzfristig gekündigt hätte. Ziel war es vielmehr, dass neben der Beendigung des Gestellungsvertrages zugleich auch die neue Aufgabe und Perspektive für Pater Gottfried geklärt sein sollte. Hier waren und sind seitens der Abtei in Absprache mit Pater Gottfried schon Gespräche für die Woche nach Ostern mit den Verantwortlichen an einem möglichen neuen Einsatzort vereinbart worden. Dass Pater Gottfried die bevorstehende Veränderung schwer fällt, ist nachvollziehbar, hat er sich doch mit sehr viel Einsatz und Herzblut insbesondere in Marienfeld engagiert, wofür ihm das Bistum sehr dankbar ist.  Wir werden die Situation noch einmal mit ihm besprechen, ohne dass das an der Beendigung des Gestellungsvertrages etwas ändern wird. Auch in der Pfarrei, in der es durch die Videobotschaft ausgerechnet vor Ostern viel Unruhe gibt, wird es Gespräche geben, in denen erörtert wird, wie die Seelsorge gut im Dienst an den Menschen weitergehen kann.“