Paulus mit Ecken und Kanten

, Kreisdekanat Borken

Wer war dieser Paulus? Ein schreibwütiger Apostel? Ein erfolgreicher Missionar? Ein Heiliger? Darüber hat Pfarrer Gregor Rolfes bei Besinnungstagen auf der Insel Wangerooge mit einigen Frauen nachgedacht. Damit die Gedanken und Überlegungen der Teilnehmenden nicht verloren gehen, hat der Geistliche aus der Bocholter Pfarrei St. Georg daraus Lieder für ein Singspiel geschrieben. Nach mehreren Aufführungen in Bocholt gibt es nun eine weitere beim Katholikentag in Münster. Am Donnerstag, 10. Mai, wird „Paulus – mit Ecken und Kanten“ um 12 Uhr in der Erphokirche an der Ostmarkstraße zu sehen und zu hören sein.

Pfarrer Gregor Rolfes

Pfarrer Gregor Rolfes hat die Liedtexte für das Singspiel geschrieben.

„Wir wollten die Person des Paulus kennenlernen“, erklärt Rolfes die Absicht der Besinnungstage 2009. Auf der Insel habe es viele gute Gespräche gegeben. Weil er gerne besinnliche Texte schreibt, setzte sich der Pastor zu Hause an seinen Schreibtisch und legte los.... Die Lieder seien zunächst als Texte entstanden. „Lange lagen sie in der Schublade“, erinnert sich Rolfes – bis er irgendwann den Kantor und Organisten von St. Georg, Werner Hespe, fragte, ob er sich vorstellen könne, die Zeilen zu vertonen...  

Hespe musste nicht überlegen, er war sofort dabei. Mit dem „Jungen Chor“ wurden die Lieder einstudiert. Beim Katholikentag wird sie der Chor „Allegro“, der aus dem „Jungen Chor“ hervorgegangen ist, singen. Diesen begleitet ein eigens zusammengestelltes Orchester aus Streichern, Blechbläsern, Flöten, Drumset, Bass und Keybord sowie vier Sprechern. Chorsängerin Leoni Kösters wird zudem einen Solo-Sopran-Part übernehmen. Die musikalische Leitung hat Kirchenmusiker Hespe, der auch Regionalkantor für das Kreisdekanat Borken ist.

In einer Art Talkshow stellt das Singspiel die Person des Paulus vor: sein Werdegang, seine Krisen, seine Höhen, sein Wesen. Dazu gibt es markante Worte des Apostels, übertragen in die heutige Zeit. Ein Moderator führt das Interview und versucht dabei, am Beispiel ausgewählter Zitate aus den Paulus-Briefen dessen Intentionen und die Nachwirkungen zu beleuchten. „Die Handlung ist eher statisch“, erklärt Hespe. Chor und Orchester stehen im Hintergrund. Mit den 14 Nummern der musikalischen Komposition kommentiert der Chor das Gespräch, nimmt Inhalte auf, ergänzt sie und führt sie weiter.

Der Musikstil nimmt das Genre des Neuen Geistlichen Liedes auf und ergänzt es mit Einflüssen aus Gospel und Jazz. „Bei den meisten Stücken können die Zuhörer leicht mitsingen.“ Programmhefte mit Noten gibt es am Eingang. Kantor Hespe freut sich, wenn viele einstimmen. „Die Musik versucht, durch dominant rhythmischen Stücke und intime Balladen neben leichten Klängen und verzahnten Kanons die Besucher anzusprechen“, beschreibt er die Vielfalt der Melodien.

Für die Aufführung beim Katholikentag hat Hespe den Text etwas überarbeitet, zwei neue Stücke hinzugefügt und ein paar kleine Fehler im Notentext korrigiert.

Gudrun Niewöhner