Pessach – von Exodus bis heute

, Kreisdekanat Warendorf

Das Museum Relígio hat nach fünfmonatigem Lockdown wieder geöffnet. Mehr als 60 Besucherinnen und Besucher verfolgten am 21. März die digitale Eröffnung der Ausstellung „Pessach – von Exodus bis heute“. Für Museumsleiterin Dr. Anja Schöne ein „besonders schöner Tag“. Sie hofft auf den analogen Museumsbesuch in den kommenden Monaten.

Die Bundesfreiwilligendienstlerin Leona Mebus bei der digitalen Eröffnung der Ausstellung.

© museum Religio

Die Sonderausstellung „Pessach“ ist Teil des Festjahres „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“. Ziel sei es, heißt es auf der Homepage zum Festjahr, jüdisches Leben sichtbar und erlebbar zu machen und dem erstarkenden Antisemitismus etwas entgegenzusetzen. In drei Ausstellungsbereichen werden im Museum Relígio verschiedene Aspekte des Pessach-Festes präsentiert. Den Auftakt bildet ein Überblick über den jüdischen Kalender. Pessach gilt neben Schawuot und Sukkot als eines der drei Wallfahrtsfeste im Judentum. Anschließend geht es um die Vorbereitungen für das Fest und den Seder-Abend, also den Vorabend von Pessach. Im letzten Bereich der Ausstellung steht das aktuelle Pessach-Fest im Mittelpunkt. In Interviews können die Besucher persönliche Erfahrungen von Jüdinnen und Juden kennenlernen. Sie erfahren darin beispielsweise, welchen Einfluss die andauernde Pandemie auch im Jahr 2021 auf die Planung des Pessach-Festes hat, abgesehen von den aktuell gültigen Kontaktbeschränkungen.

Bei der digitalen Eröffnung hob Brigitte Klausmeier, Vorsitzende des Verwaltungsrates des Museums, die Bedeutung von Traditionen und Ritualen hervor, wie sie im jüdischen Pessach-Fest gepflegt werden. Auch Bürgermeister Wolfgang Pieper betonte die hohe Bedeutung des jüdisch-christlichen Dialogs und die wichtige Aufgabe, die das Museum Relígio in dieser Hinsicht übernehmen kann.

Leona Mebus, die einen Bundesfreiwilligendienst im Museum absolviert, ging auf die Herausforderungen bei der Entstehung der Pessach-Ausstellung in Corona-Zeiten ein. Zunächst war angedacht, die Ausstellung gemeinsam mit Studierenden zu verwirklichen. Weil es an der Universität Münster im Wintersemester jedoch keine Präsenzveranstaltungen gab, hätten die Kuratorin und stellvertretende Museumsleiterin, Malin Drees, und sie seit Oktober gemeinsam mit drei Studentinnen der Kunstgeschichte regelmäßige Videotreffen und Workshops veranstaltet. Darin seien die Museumsräume digital vorgestellt, die Themen erarbeitet und Objekte von Leihgebern angefragt worden. Kurze Videos der Studentinnen wurden bei der Eröffnungsfeier eingespielt.

Die professionelle technische Umsetzung der gestreamten Eröffnung lag in den Händen von Thomas Flachsland und seinem Team der Evangelischen Jugend Steinfurt Coesfeld Borken.

Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet, eine Anmeldung ist erforderlich, telefonisch unter 02504-93120 oder per Mail an . Der Eintritt ist bis zum 18. April frei.