Peter Maffay erhält Buber-Rosenzweig-Medaille

, Bistum Münster, Kreisdekanat Recklinghausen

Seit 1952 laden die Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im März in Deutschland zur „Woche der Brüderlichkeit“ ein. In vielen Städten gibt es zahlreiche Veranstaltungen zum Dialog der Religionen. So auch im Kreis Recklinghausen.


Gerda E.H. Koch, evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen, Landrat Cay Süberkrüb, Christl Lewin, jüdische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen, Rudolf W. Sirsch, Generalsekretär des Deutschen Koordinierungsrates der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, und Bürgermeister Christoph Tesche (von links) informierten für die „Woche der Brüderlichkeit“, die am 11. März in Recklinghausen eröffnet wird.

© Bistum Münster

Doch in Recklinghausen gibt es noch eine Besonderheit. Denn am Sonntag, 11. März, findet im Ruhrfestspielhaus die zentrale Eröffnungsfeier statt. Sowohl Landrat Cay Süberkrüb als auch Bürgermeister Christoph Tesche freuen sich über diese Premiere und werten sie als Anerkennung und Dank für die Arbeit, die die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit im Kreis Recklinghausen seit 1961 leistet. „Das gute Miteinander der Religionen hat eine Tradition in Recklinghausen. Hier zeigt sich, dass es keine Grenzen in den Köpfen der Menschen geben muss“, betonte Tesche im Pressegespräch. Rudolf W. Sirsch, Generalsekretär des Deutschen Koordinierungsrates der 84 Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, ist sich sicher, dass „die Woche der Brüderlichkeit jedes Jahr wesentliche Impulse für das friedliche Miteinander von Christen und Juden setzt. Sie ist ein Ort des Brückenschlags zwischen religiösen Überzeugungen auch über das Christentum und das Judentum hinaus.“ 

Bundesweit finden in mehr als 100 Städten rund 750 Veranstaltungen statt. Allein 115 sind es im Kreis Recklinghausen, die die engagierten Ehrenamtlichen als Rahmenprogramm zum Jahresthema „Angst überwinden – Brücken bauen“ in der Region auf die Beine gestellt haben. „So ein umfangreiches Programm hatten wir noch nie“, würdigte Sirsch die Arbeit. Für Gerda E.H. Koch, evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen, spiegelt das Rahmenprogramm die kontinuierliche Arbeit in der Region wieder. „Für uns ist es auch eine Dokumentation, was hier alles geleistet wird“, sagte Koch. 

Besonders in Zeiten von zunehmendem Rechtsradikalismus und den Parolen der Partei AfD sei es bedeutsam, eine Sensibilität für das Thema zu entwickeln. „Es ist wichtig, die Erinnerung wachzuhalten und die jungen Menschen mitzunehmen. Das sind wir den Opfern des Nationalsozialismus schuldig“, betonte Tesche. Und Koch fügte hinzu: „Seit 2006 zeichnen wir jedes Jahr eine Schule mit dem Dr.-Selig-Auerbach-Preis aus. Damit möchten wir Lehrer und Schüler motivieren und unterstützen, sich mit christlich-jüdischen Themen auseinanderzusetzen.“

Einen besonderen Preis vergibt auch jedes Jahr der Deutsche Koordinierungsrat während der zentralen Eröffnungsfeier. In Recklinghausen erhält der Musiker Peter Maffay die Buber-Rosenzweig-Medaille. Er wird für sein entschiedenes Eintreten gegen antisemitische und rassistische Tendenzen in Politik, Gesellschaft und Kultur ausgezeichnet. 

Das umfangreiche Rahmenprogramm für 2018, das Ausstellungen, Theaterveranstaltungen, Konzerte, Lesungen, eine Kinderoper, Filme, Vorträge, Podiumsdiskussionen und vieles mehr umfasst, findet sich auf der Homepage der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Kreis Recklinghausen unter www.cjg-re.de.

Michaela Kiepe