Pfarreien im Dekanat Lüdinghausen erarbeiten gemeinsam Schutzkonzept

, Kreisdekanat Coesfeld

Jede Pfarrei im Bistum Münster ist aufgefordert, ein „Institutionalisierten Schutzkonzept“ – kurz ISK – zu erarbeiten. Denn Prävention hat im Bistum Münster hohe Priorität. Im Dekanat Lüdinghausen  haben sich die Kirchengemeinden gemeinsam auf den Weg gemacht. In erster Linie geht es darum, Haupt- und Ehrenamtlichen in den unterschiedlichen Gruppen vor Ort für die Themen „grenzverletzendes Verhalten“ und „sexualisierte Gewalt“ zu sensibilisieren. Regelmäßig trifft sich eine Projektgruppe mit Mitgliedern der fünf Pfarreien des Dekanats, um unter der Leitung von Yvonne Rutz, regionale Präventionsfachkraft des Bistums, bei der Entwicklung ihres Konzeptes voranzukommen. „Es ist sinnvoll, sich gemeinsam auf den Weg zu machen und diese Gruppe als Instrument zu nutzen, um sich auszutauschen und das weitere Vorgehen zu besprechen“, informierte Rutz. Dabei geht es um Informationen, um offene Fragen zu klären, gemeinsam zu planen, sich auszutauschen und zu vernetzen.

Die acht Mitglieder der Projektgruppe besprechen die Ergebnisse.

Unter der Leitung von Yvonne Rutz, regionale Präventionsfachkraft der Fachstelle Prävention beim Bistum Münster (sitzend links) tauschten sich die Verantwortlichen in den Gemeinden des Dekanats Lüdinghausen aus: (von links) Rosália Rodrigues, Pastoralreferentin in St. Laurentius in Senden, Jutta Tenhoff, Verbundleitung in St. Felizitas in Lüdinghausen, Christine Knuf, Pastoralreferentin in St. Lambertus in Ascheberg, Michael Kertelge, Pastoralreferent in St. Felizitas in Lüdinghausen, Martin Reuter, Pastoralreferent in St. Vitus in Olfen, Dr. Miroslava Raabe, Pastoralassistentin in St. Laurentius Senden, sowie Gregor Wolters, Pfarrer in St. Mauritius in Nordkirchen (sitzend).

Bereits zum zweiten Mal traf sich die Gruppe, der Rosália Rodrigues, Pastoralreferentin in St. Laurentius in Senden, Jutta Tenhoff, Verbundleitung in St. Felizitas in Lüdinghausen, Christine Knuf, Pastoralreferentin in St. Lambertus in Ascheberg, Michael Kertelge, Pastoralreferent in St. Felizitas in Lüdinghausen, Martin Reuter, Pastoralreferent in St. Vitus in Olfen, Dr. Miroslava Raabe, Pastoralassistentin in St. Laurentius Senden, sowie Gregor Wolters, Pfarrer in St. Mauritius in Nordkirchen, angehören. Im Pfarrhaus von St. Felizitas in Lüdinghausen ging es um die Erfahrungen, die die Verantwortlichen in ihren Pfarreien bei der Risikoanalyse gemacht hatten. Sei es mit den Erstkommunion- und Firmkatecheten, beim Kirchenchor, in Gruppenleiterrunden, in Kindertagesstätten oder im Pastoralteam. Die Rückmeldungen aus der Projektgruppe reichten von „sehr offen“ bis hin zu „leicht genervt“. „Bei der Risiko- und Situationsanalyse muss sehr differenziert vorgegangen werden. Sie ist das erste Instrument auf dem Weg zum gesamten Konzept“, betonte Rutz. Sie forderte die Beteiligten auf, bis zum nächsten Treffen möglichst viele Aktive zu befragen. Wichtig sei es, die Methoden individuell den befragten Gruppen anzupassen. 

Ebenso erarbeitete die Fachkraft mit den Teilnehmern, wer in den Pfarreien beispielsweise ein erweitertes Führungszeugnis vorlegen oder an Informationsveranstaltungen beziehungsweise sechs- oder zwölfstündigen Schulungen teilnehmen müsse. „Es geht darum, die Aktiven nicht als Täter in den Blick zu nehmen, sondern sie zu sensibilisieren und ihnen beispielsweise Handlungsmöglichkeiten zu geben, wenn sich ein Kind öffnet“, sagte Rutz und nannte ein Beispiel: Was macht eine Mutter, die in der Erstkommunionvorbereitung aktiv ist, wenn die beste Freundin ihrer Tochter sich ihr anvertraut und über Gewalt oder Missbrauch in der Familie erzählt? Schulungen seien deshalb eine gute Möglichkeit, über das Thema zu informieren und eine Haltung zu entwickeln. Ebenso wichtig sei es aber auch, dass die Ehrenamtlichen wüssten, an wen sie sich in einem konkreten Fall vor Ort wenden könnten. Im Vordergrund stände immer die Überlegung, wer wie lange und wieviel Kontakt zu Kindern und Jugendlichen habe. Denn geschützt werden müssten nicht nur die Kinder, sondern auch die Menschen, die mit ihnen zu tun hätten. Deshalb sei ein Austausch so wichtig.

Text / Bild: Michaela Kiepe