„Seelsorge in Notsituationen und in der Krise kann und muss weiter stattfinden, sie ist unentbehrlich“, betont Dechant Jörg Hagemann. Weil niemand genau wisse, wie lange die Situation andauern und wie sie sich entwickeln werde, seien viele Menschen verunsichert. „Ein seelsorgliches Gespräch kann da sehr gut tun“, weiß Hagemann. Umso wichtiger sei es, die Erreichbarkeit der Seelsorgerinnen und Seelsorger weiterhin professionell sicherzustellen.
Weil persönliche Begegnungen derzeit stark eingeschränkt sind, machen die münsterischen Pfarreien auf ihren Homepages auf die telefonische Erreichbarkeit aufmerksam. Feste Gesprächszeiten und Notfallnummern ergänzen das bestehende Angebot. So weisen mehrere Pfarreien – darunter St. Nikolaus und St. Mauritz – auf eine Handynummer hin, über die in Notfällen 24 Stunden am Tag eine Seelsorgerin oder ein Seelsorger erreichbar ist.
Die Innenstadtpfarrei St. Lamberti verstärkt ihr Angebot außerdem ab sofort mit einer täglichen telefonischen Sprechzeit. Zwischen 19 und 20 Uhr können Menschen unter der Nummer 0251 / 48294797 mit einem Seelsorger Kontakt aufnehmen. „Unsere Aufgabe ist es, an der Seite der Menschen zu sein“, sagt Pfarrer Hans-Bernd Köppen. Die festen Sprechzeiten seien eine gute Ergänzung zu den bisherigen Kontaktmöglichkeiten, um weiter erreichbar und für die Nöte der Menschen da sein zu können.
Um den Sorgen aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus verstärkt begegnen zu können, wird auch die TelefonSeelsorge Münster ihr Angebot ausbauen. Bereits in der zurückliegenden Woche konnten die Seelsorger eine deutliche Zunahme von Anrufen und Mail- sowie Chatkontakten verzeichnen. Die TelefonSeelsorge Münster ist kostenfrei und anonym unter 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 rund um die Uhr erreichbar.
Ann-Christin Ladermann