Am 1. Oktober, rund fünf Monate nach der Fertigstellung des knapp 700.000 Euro teuren Umbaus, war es endlich soweit. Der Caritasverband Kleve konnte die erste Tagespflege im Stadtzentrum von Emmerich feierlich eröffnen. Musik gab es von Kontrabassist Rüdiger Gönnert. Vorstand Rainer Borsch begrüßte die Gäste und bedankte sich bei der Kirchengemeinde: „Wir sind jetzt hier Eigentümer auf Zeit.“ Zum Hintergrund: Bereits im Jahr 2016 kam die Kirche auf den Caritasverband Kleve zu. „Es dauerte etwas, bis mit dem abgeschlossenen Erbpachtvertrag eine Lösung zur Übernahme von Altbau und Grundstück gefunden wurde“, sagte Borsch. Das Gebäude selbst stammt aus dem Jahr 1978. Bis 2018 hat es der Kirchengemeinde St. Martinus als Pfarrheim gedient. Anschließend baute es der Caritasverband Kleve nach den Plänen von Architekt Johannes Peeters um.
„Es war keine große Gestaltungsaufgabe am Gebäude, dieses ist unverändert geblieben. Aber es gab weitgehende Veränderungen an den Innenräumen. Sie mussten der neuen Nutzung angepasst werden“, berichtete Peeters. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die Caritas-Tagespflege mit 16 Plätzen ist hell und freundlich ausgestattet und vor allem eins: gemütlich. „Das wichtigste für die neue Nutzung sind die großzügigen Tages- und Ruheräume, die alle auf der hellen Südseite liegen und eine schöne Aussicht auf den Rhein bieten“, so Peeters. Auch Alexia Meyer, Fachbereichsleiterin Pflege und Gesundheit, sagte: „Eine Tagespflege sollte in zentraler Lage sein, sie soll das Leben widerspiegeln, ihre Räume sollten sich gliedern in Küche-, Ess- und Wohnraum, so dass auch ein jeder am Geschehen teilhaben kann – all das haben wir hier gefunden.“ Meyer, die nach Angaben von Borsch „der Motor des ganzen Projektes“ war, bedankte sich ebenfalls bei der Kirchengemeinde und fügte hinzu: „Wir möchten hier im Quartier etwas auf die Beine stellen.“ So sollen auch zukünftig die Aktivitäten der Gemeinde, wie zum Beispiel das Trauercafé, im umgebauten Pfarrheim stattfinden. Auch das Projekt „IMU – Ihr mit uns“ ist schon in St. Vinzenz eingezogen.
Willkommen sind nun aber vor allem die Besucher. Die ersten werden für Mittwoch, 7. Oktober, erwartet. Bürgermeister Peter Hinze wäre gerne einer davon gewesen. „Mich hat man für diesen schönen Amtssitz nicht gefragt“, sagte Hinze. Als Geschenk hatte er die Skyline von Emmerich mit Rheinbrücke als Plakat dabei. „Wenn ich mich hier so umschaue, wäre das allerdings nicht nötig gewesen. Die Besucher können den Rhein und die Brücke hier live sehen.“
Julia Lörcks-Weyers