© Karola Wiedemann

Projekt „Schöpfung bewahren – Biotope schaffen“ in Rheine

, Bistum Münster

„Schöpfung bewahren – Biotope schaffen“. Die Pfarrei St. Antonius in Rheine will mit diesem Projekt Signale setzen und in den Außenanlagen ihrer Kindertageseinrichtungen und Pfarrzentren zum Beispiel mit Hochbeeten, für mehr ökologische Vielfalt sorgen. Das Bischöfliche Generalvikariat fördert das Projekt.

Hochbeete und Insektenhotels: Kinder erfahren im Alltag die Natur

Susanne Stockel, Ursula Große Coosmann, Frank Jäger und Christa Winkelhaus (v.l.) freuen sich über das mit Kinderbettchen gebaute Hochbeet.

Susanne Stockel, Ursula Große Coosmann, Frank Jäger und Christa Winkelhaus (v.l.) freuen sich über das mit Kinderbettchen gebaute Hochbeet.

© Karola Wiedemann

Ein Hochbeet, gebaut aus ausgemusterten Kinderbettchen, ein eigenes kleines Wäldchen mit einem Bauwagen, ein Weidentipi, eigene Kirschen, Äpfel, Birnen, Quitten, Nüsse, Beeren, Kräuter und vieles mehr ist Wirklichkeit im Kindergarten St. Antonius in Rheine. Die Kindertageseinrichtung mit vier Gruppen ist Vorreiter im Projekt „Schöpfung bewahren – Biotope schaffen“ der Pfarrei St. Antonius in Rheine. Das etwa 2.500 Quadratmeter große Außengelände der Kita entwickelt sich seit drei Jahren immer mehr zu einem vielfältig gestalteten Paradies für Pflanzen und Tiere, in dem die Kinder im Alltag Natur erfahren. „Singvögel am Sandkasten faszinieren die Kinder. Andere essen plötzlich Möhren, weil sie deren Wachsen miterlebt haben. Die Kinder lernen schnell, was man essen kann und was nicht. Die Größeren leiten die Kleineren auch an“, berichtet Susanne Stockel, Leiterin der Kita. „Und den Sonnenschutz durch die Bäume gibt’s gratis dazu“, ergänzt. 

Der Väterstammtisch der Kita hat in eigener Verantwortung den Bauwagen ausgebaut und die Obstbäume wurden gespendet.

In den Gemeindeteilen St. Ludgerus und St. Antonius soll jetzt das Pilotprojekt „Schöpfung bewahren – Biotope schaffen“ der Pfarrei St. Antonius starten. Viele Ideen aus der Einführung des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ in der Pfarrei sollen umgesetzt werden und sichtbare Zeichen setzen. Ein Jahr lang unterstützt das Bischöfliche Generalvikariat das Projekt finanziell.
Ursula Große Coosmann und Christa Winkelhaus, Umweltmanagementbeauftragte der Pfarrei, haben zusammen mit Frank Jäger, Gärtner im dreiköpfigen Hausmeister-Serviceteam der Pfarrei, im Kreislehrgarten Steinfurt an einer Fortbildung zur insektenfreundlichen Bepflanzung teilgenommen. Weitere Fortbildungen sollen folgen.

Im Herbst wollen die Väter der Kita St. Antonius mit den Kindern samstags Insektenhotels bauen. Der Väterstammtisch übernimmt dafür die Organisation. Die Seniorengruppe „Holzwürmer“ der Pfarrei hat Holzkästen gezimmert, die die Kinder der Ludgerus-Kita und der Bonifatius-Kita mit ihren Eltern zu Nisthilfen für verschiedene Insekten ausbauen können. Ein Lebensturm soll entstehen: Dieser in die Erde eingelassene drei Meter hohe Holzturm soll auf kleinster Fläche in den verschiedenen Etagen Igel, Vögel und andere Tiere zum Nisten und Überwintern beherbergen. Gespendete Tontöpfe sollen mit Stroh gefüllt Ohrwürmer, die Schädlinge von den Pflanzen fressen, anlocken. Ein Medienkoffer mit Bauanleitungen, Infomaterial und fertigen Muster-Nisthilfen und Mustern von vorgefertigten Einzelteilen wird erstellt. Der Koffer und die Muster können dann ausgeliehen werden.

„Wir besprechen alles im Pfarreirat und kümmern uns um die Anfragen und Ideen aus den Gemeindeteilen“, erklärt Ursula Große Coosmann das Vorgehen. Das Projekt solle die Generationen, aber auch die sieben Gemeindeteile weiter miteinander verbinden. „Wichtig ist, dass die Menschen selber Ideen entwickeln, mit denen sie sich bei der Umsetzung dann identifizieren“, ergänzt Christa Winkelhaus. “Die Initiative Zukunft einkaufen hat uns sensibilisiert.“

Mehr zu der Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ unter www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen.

Text: Karola Wiedemann