„Der Sterbesegen kann von allen gespendet werden, die Menschen in der Zeit des Abschieds begleiten“, erklärt Nicole Stockhoff. Neben der Grundform enthält der im Schwabenverlag erschienene 92-seitige Band Segensformen für besondere Situationen, Fassungen in leichter Sprache, auf Englisch und auf Niederländisch sowie weitere Texte und Lieder zur Auswahl. „Diese sind nicht einfach schematisch anzuwenden“, ergänzt die Liturgie-Expertin, die Rituale sollen vielmehr diejenigen, die in der Krankenhausseelsorge tätig sind, aber auch Angehörige, Pflegende und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Hospizbereich dazu anregen, in der jeweiligen sensiblen Situation passende Worte und Gesten zu finden. Die Texte hat das Bistum größtenteils aus einer Veröffentlichung des Bistums Rottenburg-Stuttgart übernommen.
Die Sorge der Kirche um Kranke und Sterbende nimmt in der Reihenfolge pastoraler Verpflichtungen einen hohen und zentralen Stellenwert ein, erläutert Nicole Stockhoff. Die Kirche stelle sich seit ihrem Bestehen dieser christlichen Verpflichtung. In einer zunehmend ausdifferenzierteren Gesellschaft spezialisierten sich die Dienste, sie teilen sich immer öfter auf in heilende und pflegende Professionen sowie seelsorgliche Berufe.
„Der biblische Glaube bringt die Zusage der Nähe Gottes in der Form des Segens zum Ausdruck“, führt die Theologin weiter aus und fügt an: „Alle menschliche Zuwendung, vom einfachen Da-Sein über das Halten, Trösten und Mitleiden bis hin zum Beten und Segnen, sind Glaubenshilfen in dieser Zeit des Abschieds.“
Auch Pfarrer Dr. Stefan Rau, Vorsitzender der Liturgiekommission im Bistum Münster, freut sich über die Herausgabe des neuen Buches: „Die Veröffentlichung ist ein wichtiger Baustein im Themenfeld ,Segen‘, mit dem wir uns in der Liturgiekommission immer wieder auseinandersetzen.“
Auf dem Cover ist übrigens das „Auferstehungskreuz“ des münsterischen Künstlers Boris Doempke zu sehen.
Der „Sterbesegen“ kann über das Bistum Münster und über den Buchhandel bezogen werden.
Gudrun Niewöhner