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Rund 80 Sternsinger sind jedes Jahr in Scherlebeck unterwegs

, Kreisdekanat Coesfeld, Kreisdekanat Recklinghausen

Die Gewänder sind genäht oder ausgebessert. Die Kronen gebastelt. Die Verpflegung steht. Wie jedes Jahr machen sich auch in 2019 zahlreiche Königinnen und Könige in der Gemeinde St. Ludgerus in Herten-Scherlebeck auf den Weg, um den Menschen den Segen zu bringen und für Kinder in der ganzen Welt zu sammeln.

Wieder dabei sind die Geschwisterpaare Justus und Johannes sowie Lukas und Emma. Die Acht- bis Elfjährigen sind bereits erfahren. Und sie wissen genau, warum sie durch Scherlebeck laufen und an den Türen klingeln. „Ich bin gern als Sternsinger unterwegs. Ich kann anderen helfen und die Welt ein bisschen gerechter machen“, ist Lukas überzeugt. „Außerdem macht es Spaß, andere Menschen zu treffen“, fügt seine Schwester Emma hinzu. „Und wir bekommen ganz viele Süßigkeiten geschenkt. Einiges behalten wir, aber das meiste spenden wir für den Caritas-Laden“, wirft Johannes ein. Auch Justus hat eine Besonderheit zu erzählen: „Wir haben sogar mal bei meiner Uroma geklingelt. Ich weiß aber nicht, ob sie mich erkannt. Wir waren ja als Sternsinger verkleidet.“

Rund 80 Kinder sind jedes Jahr in den Straßen von Scherlebeck als kleine Königinnen und Könige unterwegs. Die jüngsten gehen noch in den Kindergarten. Seit sie denken kann, ist Maike Duda dabei. „Ich glaube, ich war drei oder vier Jahre alt, als ich das erste Mal mitgegangen bin“, erinnert sich die heute 20-Jährige. Inzwischen ist sie eine von rund 40 Begleitern. Ihr Ansporn: „Ich sehe, wie gut wir es haben. Da kann man auch mal ein paar Stunden durch die Kälte gehen und für Kinder sammeln, denen es nicht so gut geht.“

Duda ist Teil eines engagierten Teams. „Wir haben die Organisation der Sternsinger vor drei Jahren übernommen, weil wir alle Kinder im Sternsinger-Alter haben“, berichtet Antje Reimann. Viel konnten sie von ihren Vorgängern, die sich zehn Jahre um die Sternsinger gekümmert haben, übernehmen, manches haben sie verfeinert. So erhält beispielsweise jede Gruppe eine Dankeskarte mit einem Foto. Die Gewänder haben Stefanie Bialek und ihre Mutter auf Vordermann gebracht. „Es ist wichtig, dass sie groß genug sind und über die Winterjacken passen. Aber sie dürfen nicht zu lang sein, sonst stolpern die Kinder“, weiß sie aus Erfahrung. Für die Versorgung der kleinen und großen Königinnen und Könige ist ein dreiköpfiges Team von Kochmännern zuständig. Stephan Dieler ist einer von ihnen. „Traditionell gibt es Nudeln. Wahlweise mit einer Bolognese- oder einer Tomatensauce“, berichtet er. Dafür werden am Vortrag sechs Kilo Rinderhack und fünf Kilo passierte Tomaten verarbeitet und am Sternsingertag 14 Kilo Nudeln gekocht. Schließlich wollen die rund 120 Aktiven satt werden.

Neben dem Organisationsteam gibt es noch viele Helferinnen und Helfer, die im Hintergrund arbeiten. Bei den Scherlebeckern sind die kleinen Könige immer willkommen. In rund 850 Haushalten werden sie jedes Jahr erwartet. „Traditionell gehen wir sonntags. Und die meisten wissen auch, zu welcher Uhrzeit wir ungefähr kommen“, berichtet Reimann.

Die Anmeldung und die Vorbereitung für die Sternsingeraktion in St. Ludgerus ist am Freitag, 4. Januar, ab 11 Uhr im Pfarrheim. Am Sonntag, 6. Januar, treffen sich die Sternsinger um 9 Uhr. Um 9.30 Uhr feiern sie gemeinsam Gottesdienst. Dann werden die Gruppen eingeteilt und es geht los. Interessierte sind natürlich herzlich willkommen.


Bildunterschrift:
Die Sternsinger Emma, Lukas, Justus und Johannes (von links) freuen sich auf ihren Einsatz. Unterstützung erhalten sie (2. Reihe von links) von Stephan Dieler, Maike Duda, Stefanie Bialek und Antje Reimann.
Foto: Bischöfliche Pressestelle/Michaela Kiepe