Sendenhorster Pfarrei stellt ISK vor

, Kreisdekanat Warendorf

Sichere Räume und vertrauensvolle Beziehungen: Das möchte die Pfarrei St. Martinus und St. Ludgerus in Sendenhorst und Albersloh Kindern, Jugendlichen und schutzbedürftigen Erwachsenen bieten. „Unsere besondere Verantwortung“ – so haben sie deshalb ihr Institutionelles Schutzkonzept, kurz ISK, betitelt, zu dessen Erstellung das Bistum Münster alle Pfarreien und Einrichtungen verpflichtet hat. Auf 35 Seiten haben die Verantwortlichen Maßnahmen festgelegt, die das Risiko sexualisierter Gewalt in den kirchlichen Einrichtungen senken.

Zehn Haupt- und Ehrenamtliche, darunter Mitglieder des Pastoralteams, der Gremien und der kirchlichen Einrichtungen, haben seit April 2019 Regeln zur Gestaltung von Nähe und Distanz, Sprache und Wortwahl zum Schutz von Kindern und Jugendlichen erarbeitet. „Diese sind im Herzstück unseres ISK festgehalten, dem Verhaltenskodex“, erklärt Pastoralreferentin Eva-Maria Jansen, Leiterin der Steuerungsgruppe. Mit Leitfäden und Beschwerdewegen wurden Haupt- und Ehrenamtliche außerdem handlungssicher und sprachfähig gemacht, um Opfern von Grenzverletzungen und sexualisierter Gewalt zur Seite stehen und sie bestmöglich unterstützen zu können. So wurden beispielsweise in den Kirchen und in den Gemeinderäumen Kummerkästen installiert, die wöchentlich geleert werden. Auch wurden Auszüge des ISK in die Hausordnungen für die Einrichtungen der Pfarrei aufgenommen. 


Pfarrer Clemens Lübbers freut sich besonders, dass sich viele Gruppen, Verbände und Einrichtungen am ISK beteiligt haben: „Wir sind auf die Kindergärten, die Messdiener, die Katechese-Teams, die Gremien und viele weitere Engagierte zugegangen und haben mit ihnen gemeinsam überlegt, was für ein Miteinander wichtig ist.“ Weil das ISK die gesamte Pfarrei betrifft, wird es am Samstag, 7., und Sonntag, 8. März, jeweils im Anschluss an die 18-Uhr-Gottesdienste bei Gemeindeversammlungen vorgestellt. In gedruckter Form erhalten es zudem alle Haupt- und Ehrenamtlichen in der Kinder- und Jugendarbeit, ebenso alle Familien, deren Kinder an Aktionen der Gruppen teilnehmen oder eine der Kitas besuchen. 


„Eigentlich geht die Arbeit jetzt erst richtig los, denn jetzt muss das Konzept gelebt werden“, stellte Kirchenvorstandsmitglied Paul Watermann fest. Die Präventionsfachkraft des Bistums, Doris Eberhardt, die die Arbeit der Projektgruppe begleitet hatte, zeigte sich überzeugt, dass es in der Pfarrei viele Menschen gibt, „die das Papier mit Leben füllen“. „Von Anfang an war es allen wichtig, dass das ISK einen praktischen Bezug hat“, lobte sie das Engagement und hob außerdem das Vorgehen der Pfarrei hervor, sowohl Haupt- als auch Ehrenamtliche in den Prozess einzubeziehen.


Als Präventionsfachkräfte geschult und beauftragt worden sind Andrea Kötter und Dr. Sebastian Waniek. Auf Visitenkarten, die mit dem ISK ausgehändigt werden, sind ihre Kontaktdaten abgedruckt, ebenso Nummern von weiteren Hilfetelefonen. Die beiden Pfarreivertreter werden künftig darauf achten, dass das ISK weiterentwickelt und fortgeschrieben wird.


Das ISK der Pfarrei St. Martinus und St. Ludgerus ist im Internet einsehbar unter www.st-martinus-und-ludgerus.de. 


Bildunterschrift: Ein Team von Haupt- und Ehrenamtlichen der Pfarrei, darunter auch Pfarrer Clemens Lübbers (4. von links) und die Präventionsfachkraft Doris Eberhardt (rechts) haben das Institutionelle Schutzkonzept entwickelt.


Text/Foto: Ann-Christin Ladermann