Sich Zeit nehmen für das Eigene

, Kreisdekanat Steinfurt

„Um gute Arbeit machen zu können, braucht man ein gutes Miteinander im Team und im Netzwerk mit anderen Trägern.“ Michael Remke-Smeenk freut sich deshalb sehr über die Zusammenarbeit mit seinen Kolleginnen im Team der EFL und den Diensten der Caritas in der Klosterstraße 19 in Ibbenbüren. Seit Anfang Januar leitet der 58-Jährige die Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstelle (EFL) des Bistums Münster in Ibbenbüren, mit einer Nebenstelle an der Bahnhofstraße 88a in Lengerich.

Das Team der EFL Ibbenbüren

Das Team der EFL-Beratungsstelle in Ibbenbüren (von links): Heike Hövels, Stefanie Bockholt, Katharina Peloso, Marion Klinkenbusch-Gierlich, Elke Chrost und Michael Remke-Smeenk.

Das multiprofessionelle Team bilden neben ihm Stefanie Bockholt, Heike Hövels, Marion Klinkenbusch-Gierlich, Katharina Peloso und Elke Chrost. Sie beraten Einzelpersonen und Paare in schwierigen Lebensphasen und helfen ihnen bei der Suche nach Lösungen beispielsweise durch Kommunikationskompetenz, Familien- und Systemaufstellungen oder Paar-Seminare. Darüber hinaus, betont Remke-Smeenk, sei es heute wichtig, auch online, via Chat oder am Telefon eine Beratung anzubieten. Ein Service, der für die EFL selbstverständlich ist und gerade in Zeiten des Corona-Virus von den Ratsuchenden dankbar angenommen wird.

Die Paarberatung ist Remke-Smeenk, der in den vergangenen Jahren in den EFL-Beratungsstellen Wuppertal und Hagen gearbeitet hat, besonders ans Herz gewachsen. In der Beratung gebe es einen Raum, um Konfliktsituationen zu besprechen und zu bearbeiten. Dabei entstünden Entwicklungen, die oftmals nicht geplant seien, aber dennoch sinnvoll sein können. Eine räumliche Trennung, sagt er, tue Paaren manchmal gut und sei längst nicht das endgültige Aus: „Den Paarstatus auf Null zu setzen, kann für viele eine Chance sein.“ So hätten die Partner in aller Freiheit und unabhängig voneinander Gelegenheit zu prüfen, wie wichtig der jeweils andere für das eigene Leben ist, man gibt der Liebe wieder eine Chance.

Paare, die Probleme miteinander haben, kommen nicht unbedingt gemeinsam, weiß Remke-Smeenk aus Erfahrung: „Das sind höchstens 30 Prozent.“ Viele Partner kommen allein. Zumindest erst einmal. Wichtig sei es als Beratende, die Probleme der Paare zu verstehen – und sie den Ratsuchenden zu spiegeln. Daraus würden Lösungen wachsen. An seinen vorherigen Arbeitsstätten leitete Remke-Smeenk auch Männergruppen. „Ich bin ein Freund von Gruppenangeboten“, betont er. Sowohl Männer als auch Frauen profitierten davon und fühlten sich besser verstanden.

Dass er vor seinem Studium der Pädagogik in Paderborn eine Ausbildung zum Bankkaufmann gemacht habe, sei gut: „Damit kann ich zeigen, dass ich auch andere Arbeitswelten kenne“, sagt der dreifache Familienvater, der seit vielen Jahren auch Geschäftsführer des Bundesverbandes der Katholischen Ehe, Familien- und Lebensberaterinnen und -berater ist.

Remke-Smeenk ist dankbar für ein unkompliziertes Miteinander unter den EFL-Leitungen im Kreis Steinfurt: „Wir sind in einem engen Austausch und vor allem die Gruppenangebote werden gut untereinander abgestimmt.“ Auch die Nähe zur Caritas, zum SKF, zur Familienbildungsstätte und deren Angeboten ermögliche den Klienten oftmals rasche Hilfe. Und genau die ist dem neuen Leiter der EFL-Beratungsstelle in Ibbenbüren wichtig: „Wir wollen für die Menschen da sein und ihnen helfen, Orientierung zu finden.“

Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.ehefamilieleben.de und telefonisch unter 05451/5002-23 oder 5002-53. Die Beratung ist offen für jeden Erwachsenen, der Unterstützung bei der Bewältigung von Partnerschaftsproblemen und anderen persönlichen Konflikten und Lebenskrisen sucht, unabhängig von Herkunft und Glauben. Die Beratung ist kostenfrei. Zwar sind Gruppenangebote und Veranstaltungen zum Schutz der Ratsuchenden bistumsweit bis zum 19. April abgesagt, telefonische Beratung, Telefonsprechstunden und Online-Beratungen laufen aber weiter.

Gudrun Niewöhner