Sieben neue Ständige Diakone im Dom geweiht

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„Seien Sie eine lebhafte und lebendige Erinnerung an den Liebes- und Gebetsdienst unserer Kirche, und dehnen Sie diesen Liebesdienst auf die Gemeinden aus, dass wir daran gemessen werden“: Diese Worte gab Münsters Bischof Dr. Felix Genn sieben Männern mit auf den Weg, die er am Sonntag, 22. November, im St. Paulus-Dom Münster zu Diakonen geweiht hat. Geweiht wurden Wolfgang Assing aus Gronau, Thomas Königkamp aus Rhede, Christian Kott aus Bottrop, Johannes Kronenberg aus Winnekendonk, Siegfried Löckener aus Bocholt, Martin Malaschinsky aus Senden und Andreas Ruppert aus Castrop-Rauxel.

Die neu geweihten Diakone stehen im Halbrund im Altarraum:Andreas Ruppert, Martin Malaschinsky, Johannes Kronenberg, Thomas Königkamp, Wolfgang Assing, Christian Kott und Siegfried Löckener.

Zum Diakon geweiht wurden (von links) Andreas Ruppert, Martin Malaschinsky, Johannes Kronenberg, Thomas Königkamp, Wolfgang Assing, Christian Kott und Siegfried Löckener.

© Bistum Münster

Sie werden ihr Amt als Ständige Diakone ausüben. Während andere Diakone später zum Priester geweiht werden, bleibt der Ständige Diakon hauptberuflich oder neben einem Zivilberuf in seinem Amt. Wie Priester unterliegen Diakone der Pflicht zum Zölibat. Verheiratete Diakone werden für die Dauer ihrer Ehe von der Zölibatspflicht freigestellt.

Vor diesem Hintergrund nahmen die Ehefrauen der neuen Ständigen Diakone an deren Weihe teil. Sie waren zuvor ebenso in die mehrjährige Ausbildung eingebunden gewesen. Außerdem hatten mit den sieben Weihekandidaten aus dem Bistum Münster fünf Männer aus dem benachbarten Bistum Osnabrück die vierjährige Ausbildung am Institut für Diakonat und Pastorale Dienste (IDP) in Münster absolviert. Sie wurden einen Tag zuvor am Samstag, 21. November, in Osnabrück von Bischof Franz-Josef Bode geweiht.

In der Messe, bei der Spiritual Matthäus Niesmann und Dr. Michael Höffner Konzelebranten waren, zeichnete Bischof Genn drei Bilder zum Verständnis des Diakonenamtes. Zum einen verwies er auf die biblischen Beschreibungen der frühen Kirche. Damals hätten die Apostel sieben Männer beauftragt, „Ordnung in die Verteilung der Güter zu bringen und aufmerksam für die Notleidenden zu sein“. So werde „der Liebesdienst amtlich, offiziell, er gehört in den Grundauftrag der Kirche.“ Heute werde in der Kirche viel über Macht und Partizipation diskutiert. Das sei berechtigt, es dürfe darüber aber nicht vergessen werden, „dass wir mehr sind, dass in den kirchlichen Ämtern Dienst und Unterordnung fundamental begründet sind. Genau dazu wollen Sie ja sagen“, sagte Genn den Weihekandidaten.

Als Zweites erinnerte er an die Fußwaschung, die Jesus beim letzten Abendmahl an den Aposteln vorgenommen hatte, und verwies auf deren Darstellung auf der Einladung zur Weihefeier. „Das ist für Sie maßgeblich, dass unser Herr im Schmutz der Welt zu finden ist, wo gestrandete Menschen sind“, sagte der Bischof.

Das dritte Bild verknüpfte er mit der sogenannten Endzeitrede aus dem Matthäus-Evangelium, die Tagesevangelium war. Genn verwies auf die aktuellen Bilder von den Kanarischen Inseln und den dort strandenden Flüchtlingen: „Das sind die Hungrigen, Durstigen, Nackten und Heimatlosen aus dem heutigen Evangelium“, verdeutlichte er, „es muss uns doch das Herz zerreißen, wenn wir Menschen begegnen, die unser Vaterland vor diesen Menschen angeblich retten wollen. Welch ein Gegensatz ist das zu dem, woran Gott uns messen wird!“ Christen seien herausgefordert, sich aufnahmebereit zu zeigen und zu bedenken, wie privilegiert man trotz aller Belastungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland lebe. „In dem Notleidenden, der uns anblickt, im elendsten Menschen, begegnen wir unserem Richter“, betonte Genn. Er dankte den neuen Diakonen, dass sie diesen Gedanken aufrecht erhalten wollen, sowie ihren Familien für die Begleitung dabei.

Anschließend legten die sieben Männer vor dem Bischof ihr Weiheversprechen ab, ihre Ehefrauen bekannten ihre Bereitschaft zur Unterstützung. Zum Zeichen ihrer Hingabe an Gott legten sich die Kandidaten ausgestreckt auf den Boden, bevor sie der Bischof dann durch Handauflegen und Gebet zu Diakonen weihte. Im Anschluss legten sie jeweils die Dalmatik, das liturgische Gewand des Diakons, erstmals an. Spontaner Applaus drückte die Glückwünsche der Gottesdienstgemeinde zur Weihe aus.

Eine Teil ihrer neuen Aufgaben nahmen zwei der neu Geweihten unmittelbar wahr: Hatten vor der Weihen noch die Diakone Matthias Kaiser als Vertreter des Diakonenrates und Joachim König als Bischöflicher Beauftragter für den Diakonat dem Bischof assistiert, übernahmen dies nach der Weihe Wolfgang Assing und Christian Kott. Im Anschluss an die Messe, die unter Corona-Bedingungen mit nur wenigen geladenen Gästen stattfand, überreichte der Bischof den Diakonen in Anwesenheit ihrer Ehefrauen ihre Weiheurkunden.

Anke Lucht 

Bildunterschrift: Zum Zeichen ihrer Hingabe an Gott legten sich die Männer vor der Weihe ausgestreckt auf den Boden. 

Fotos: Bischöfliche Pressestelle / Achim Pohl