Solibrote und Fastenbier weisen in Recklinghausen auf Misereor-Aktion hin

, Kreisdekanat Recklinghausen

Auf der Suche nach Kooperationspartnern für die diesjährige Misereor-Fastenaktion ist Maria Voß offene Türen eingerannt. Gleich drei kulinarische Angebote gibt es seit Aschermittwoch in Recklinghausen und Umgebung, zwei davon werden vor Ort hergestellt. Ein selbst entwickeltes „Solibrot“ und besondere „Solibrot-Mischungen“ haben ihren Ursprung in Recklinghausen, lediglich das alkoholfreie Neumarkter Lammsbräu Fastenbier wird aus dem Allgäu importiert.

Klaus Hövelmann, Maria Voß und Fabian Augustin (von links) präsentieren die Produkte in der Backstube.

Klaus Hövelmann, Maria Voß und Fabian Augustin (von links) präsentieren die drei kulinarischen Angebote der Recklinghäuser Fastenaktion zugunsten des Bischöflichen Hilfswerks Misereor.

© Bistum Münster

Bereits zum dritten Mal beteiligt sich Klaus Hövelmann, Inhaber der gleichnamigen Bäckerei, an der Solibrotaktion. „Wir haben in diesem Jahr ein Solibrot selbst entwickelt. Es ist ein Roggenbrot, das mit dem Misereor-Fastenbier hergestellt wird“, berichtet der Bäckermeister, der den Betrieb in dritter Generation leitet. Durch die Verwendung des dunklen Bieres erhalte das Brot insgesamt einen würzigen Charakter. Zunächst entstehen Nacht für Nacht rund 200 Brote. „Wir müssen erst einmal beobachten, wie sich das Brot in unseren 18 Filialen verkauft. Dann können wir immer noch reagieren“, erklärt er. Das 1000-Gramm Brot kostet 3,25 Euro. Davon gehen 50 Cent an das Bischöfliche Hilfswerk. „Ich bin von der Idee und der Arbeit von Misereor überzeugt. Sie leisten Hilfe zur Selbsthilfe dort, wo es notwendig ist. Das ist ein guter Ansatz“, begründet er sein Engagement.

Eine Alternative zum fertigen Brot bietet das Unternehmen Paul’s Mühle aus Recklinghausen. „Wir haben eine Vollkornbrotbackmischung auf Dinkelbasis erstellt, so dass Interessierte ihr Brot selbst zu Hause backen können“, erläutert Fabian Augustin, Mitarbeiter bei Paul’s Mühle. Diese Mischung wird sowohl in Flaschen als auch in Tüten abgepackt und verkauft. „Sie sind sehr dekorativ und eignen sich auch wunderbar als Geschenk“, wirbt Maria Voß für das Produkt. Die Idee stammt vom Inhaber Christof Paul, der das Familienunternehmen mit seinem Bruder Hendrik in fünfter Generation leitet. Auch von diesen Produkten fließen 50 Cent pro verkauftem Artikel an das Hilfswerk.

Maria Voß ist glücklich über den Rückhalt der Unternehmen. „Das Fastenbier kann man in Recklinghausen in verschiedenen Läden kaufen. Das Jugendcafé Areopag macht auch mit und schenkt es aus“, berichtet die 68-Jährige. Seit mehr als 35 Jahren engagiert sich Voß inzwischen in Recklinghausen in der Eine-Welt-Arbeit und weiß um die gute Arbeit des Hilfswerks Misereor. „Bei Misereor geht es um viel mehr, als nur darum, in der Fastenzeit Spenden zu sammeln. Misereor gibt es das ganze Jahr. Die Arbeit ist politischer geworden“, weiß die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft der Eine-Welt-Kreise im Stadtkomitee der Katholiken in Recklinghausen. Mit den solidarischen Aktionen wollen die Beteiligten die Arbeit von Misereor in die Öffentlichkeit bringen. „Es geht auch darum, ein Bewusstsein für globale Zusammenhänge zu schaffen. Denn uns kann es nur gutgehen, wenn es dem Rest der Welt auch gutgeht“, berichtet Voß.

Die inzwischen schon traditionelle stadtweite Eröffnung der Misereor-Fastenaktion findet am 24. März statt. Dieses Datum hat die Arbeitsgemeinschaft gewählt, denn es ist der Todestag des Befreiungstheologen und Erzbischofs von San Salvador Óscar Romero, der einem Attentat zum Opfer fiel. „Wir starten um 10.30 Uhr in der Liebfrauenkirche mit einem Gottesdienst. Mit dabei sind der emeritierte Weihbischof Dieter Geerlings, der Misereor-Hauptgeschäftsführer Monsignore Pirmin Spiegel und Erika Torres aus El Salvador“, informiert Voß. Im Anschluss an den Gottesdienst startet ein Begegnungsfest. Wer möchte, ist eingeladen, einen Beitrag für ein Fingerfood-Buffet mitzubringen. „Wir freuen uns über alles, was man mit den Fingern essen kann. Dann brauchen wir kein Geschirr und kein Besteck und schonen auf diese Weise die Umwelt“, sagt die Recklinghäuserin. Und wenn die diesjährige Eröffnung gut über die Bühne gegangen ist, beginnt Voß bereits mit den Planungen für das nächste Jahr. „Solange ich es noch schaffen kann, mache ich das gern“, gibt sie zu.

Michaela Kiepe