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Solidaritätslauf für Jugendliche in El Salvador

Er wurde von dem Transporter gezogen, der ihn mit anderen Jugendlichen zur Schule bringen sollte. Dann wurde der Schüler ermordet. Auf offener Straße. Melina Weigel ist anzumerken, wie sehr sie dieses Ereignis noch immer beschäftigt. Obwohl sie das Opfer nicht persönlich kannte und sich die Tat im fernen El Salvador, in der Siedlung Nueva Esperanza, ereignet hat. Dennoch fühlt sich die 16-jährige Schülerin des Konrad-Adenauer-Gymnasiums (KAG) in Kleve mit den Jugendlichen in Lateinamerika verbunden. Der Transporter ist ein Projekt der „AG Fairständnis“ an ihrer Schule, Ende des vergangenen Jahres waren Gastschüler aus Nueva Esperanza am Niederrhein.

„Die Schüler, die hier bei uns waren, haben Gewalt und Kriminalität miterlebt“, sagt Melina, „wir haben uns kennengelernt. Jetzt weiß ich, wofür ich mich die ganze Zeit eingesetzt habe und wofür ich mich auch weiter engagieren werde.“ Die Arbeitsgemeinschaft an ihrer Schule hat es sich zum Ziel gesetzt, die jungen Menschen in Nueva Esperanza zu unterstützen. Da kam der Vorschlag der evangelischen Kirchengemeinde Kleve und der katholischen Pfarrei St. Willibrord in Kleve gerade richtig. Seit mehr als 20 Jahren laden die beiden Kirchen zum ökumenischen Solidaritätslauf ein. Alljährlich suchen die Mitläufer Spender, die einen freiwilligen Betrag für die Laufleistung geben. Ursprünglich wurde um einen Beitrag für jeden Kilometer gebeten, inzwischen wird für die Gesamtstrecke gesammelt.

Anknüpfend an die Misereor-Fastenaktion wollten die Initiatoren aus den beiden Gemeinden in diesem Jahr El Salvador in den Mittelpunkt stellen, schnell war der Kontakt zwischen Lehrer Bruno Janßen und dem evangelischen Pfarrer Achim Rohländer geknüpft. „Ich bin glücklich, dass wir diese Kooperation hinbekommen haben“, sagt Rohländer. Neben den Jugendlichen vom Gymnasium wollen sich auch einige Firmbewerber und Konfirmanden dem Lauf am Sonntag, 7. April, anschließen und von Kellen bis in die Klever Innenstadt gehen.

Pastoralreferentin Petra Kerkenhoff erklärt: „Es geht nicht um sportliche Leistung und Geschwindigkeit, sondern ausschließlich um Solidarität. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der evangelischen Kirche, der um 10.30 Uhr beginnt, laufen wir um 11.30 Uhr in die Stadt, um 13 Uhr machen wir uns auf den Rückweg.“ In der Stadt werden an zwei Stationen, dem Elsa-Brunnen und vor der Volksbank am Opschlag, Informationen über El Salvador verteilt. Am Opschlag spielen zudem die „Konga Quings“. Da der Sonntag verkaufsoffen ist, hoffen die Initiatoren des Laufs auf entsprechend viel Aufmerksamkeit für ihre Aktion.

Mit den gesammelten Spenden werden konkrete Jugendprojekte in der Partnerschule des KAG unterstützt, insbesondere sollen für die Schüler des diesjährigen Abschlussjahrgangs Seminare zu den Themen Gewaltprävention und Lebensplanung finanziert werden. Mitlaufen und Spenden sammeln kann jeder, die Organisatoren laden ausdrücklich dazu ein, sich anzuschließen.

Najoma Coronado, die in die 8. Klasse des KAG geht, betont: „Es ist gut, dass wir Geld sammeln. Für mich ist das aber vor allen Dingen eine moralische Unterstützung für die Jugendlichen in El Salvador, die unsere Freunde geworden sind.“

Ein Teilnahme- und Spendenzettel für den ökumenischen Solidaritätslauf gibt es auf der Homepage der Pfarrei, www.st-willibrord-kleve.de, er wird auch in der Kirche ausgelegt. Sowohl Mitläufer als auch Spender können sich zudem an das Pfarrbüro unter Telefon 02821 719130100 oder die Evangelische Kirchengemeinde unter Telefon 02821 98968 wenden.

Christian Breuer