Nach heftigen Wochen hat sich die Situation in seiner Urwalddiözese Óbidos aktuell etwas entspannt. Besonders betroffen von der Corona-Pandemie seien derzeit der Südosten und Süden Brasiliens. Bahlmann, der gebürtig aus Visbek im niedersächsischen Teil des Bistums Münster stammt und seit fast 40 Jahren in Brasilien lebt, weiß aber, dass dies nur die Ruhe vor der nächsten Welle in seiner Region sein wird. In diesem Zusammenhang kritisiert er einmal mehr die staatlichen Behörden: „Die Pandemie lässt sich nur durch eine gezielte Politik auf allen Ebenen eindämmen.“
Solange es keine gemeinsame Strategie gebe und jeder Politiker in seinem Bereich mache, was er für richtig halte, werde es kaum möglich sein, das Virus erfolgreich zu bekämpfen. Bahlmann wünscht sich mehr Druck aus dem Ausland auf die brasilianische Regierung, schließlich kenne das Virus bekanntlich keine Grenzen. Der Bischof verhehlt auch nicht seine Angst vor weiteren aggressiven Mutationen, die sich in Brasilien ausbreiten könnten.
Mit dem Impfen gehe es nur schleppend voran, berichtet Bahlmann. In seiner Region werde aktuell gar nicht geimpft. Erst im April oder Mai rechnet er damit, dass es weitergeht.
Neben finanzieller Unterstützung durch die Hilfsorganisationen bittet Bischof Bahlmann die Deutschen auch um ihr Gebet für ein Ende der Pandemie.
Gudrun Niewöhner