Spendenrekord bei Adventsaktion der Friedensschule

, Stadtdekanat Münster

„Ich wäre froh, wenn wir nur etwas weniger Spenden als im vergangenen Jahr bekommen würden.“ Diesen Zweckoptimismus verbreitete der stellvertretende Schulleiter der Bischöflichen Friedenschule, Christoph Feder, noch kurz zuvor. Als dann am Mittag die Spendenboxen der Adventsaktion geöffnet wurden und das Organisationsteam zu zählen begann, rieben sie sich die Augen: „Wir sind jetzt schon bei weit über 20.000 Euro, vor einem Jahr lagen wir insgesamt bei ‚nur‘ 18.000 Euro“, staunte Schulleiter Ulrich Bertram.

Spendenannahme in der Aula der Bischöflichen Friedensschule.

© Bischöfliche Friedensschule

In Zeiten der Corona-Pandemie musste sich die Bischöfliche Gesamtschule etwas einfallen lassen, um die traditionelle Adventsaktion durchführen zu können. Seit Jahrzehnten ist es Tradition, dass die gesamte Schulgemeinschaft bei einer sogenannten Adventswanderung um den Aasee läuft. Zuvor sammeln die Schülerinnen und Schüler für diese „Strapaze“ einen finanziellen Anreiz bei Eltern, Freunden und Verwandten. Am Ende der Wanderung steht dann jedes Mal ein großes „Suppen-Frühstück“ auf der Wiese der Stephanus-Kirche in der Aaseestadt an.

Diese Großveranstaltung mit knapp 2.000 Teilnehmern konnte in diesem Jahr nicht stattfinden. Stattdessen waren die einzelnen Klassen aufgefordert, ihre Spendentüten an zwei in der Aula aufgebauten Kassen abliefern. Wer wollte, konnte sich anschließend eine Suppe in die eigene mitgebrachte Tasse einschenken lassen. Viele Schüler fanden diese Vorgehensweise allzu unsentimental: „Mir fehlt tatsächlich das gemeinsame Singen“ oder „Nach dem Spaziergang durch die Kälte hat die Suppe immer toll geschmeckt“, erinnerten sich einige Schüler wehmütig an frühere Aktions-Freitage.

Eine Erklärung für das überraschend hohe Spendenaufkommen hat in der Friedensschule niemand so wirklich. „Vielleicht gibt es mehr Solidarität in Notzeiten“, vermutet Feder. Die unterstützten Projekte sind jedenfalls dieselben wie in den vergangenen Jahren: Eine Aids-Waisen-Station in Tansania, ein ehemaliges Slum in Brasilien, aus dem heute ein funktionierendes Dorf mit Geburtshaus, Kindergarten, Krankenhaus und Schulen geworden ist, und eine Einrichtung für von Sex-Touristen missbrauchte Kinder auf Sri Lanka.

Sogar in den Tagen nach der Adventsaktion kamen weiterhin Spenden bei der Schulleitung der Friedensschule an. Das vorläufige Ergebnis lautete – Stand 1. Dezember – knapp 35.000 Euro. „Soviel hatten wir noch nie!“, freute sich Schulleiter Bertram.

Text + Foto: Bischöfliche Friedensschule Münster