St. Marien Schillig und St. Ansgar Hooksiel zertifiziert

, Bistum Münster

St. Marien Schillig und St. Ansgar Hooksiel in Wangerland sind als erste Gemeinde im Bistum Münster nach dem Umweltmanagementsystem „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ zertifiziert worden. Im Rahmen des Festakts überreichte Thomas Kamp-Deister, Referent für Schöpfungsbewahrung im Bistum Münster, das von Weihbischof Theising unterzeichnete Zertifikat.

Der Feierstunde vorausgegangen war ein Prozess, in dem die übergeordnete Pfarrei St. Benedikt 2017 für die Selbstverpflichtung, faire und ökologische Kriterien einzuhalten, als „Faire Gemeinde“ ausgezeichnet worden war. Im zweiten Schritt hatten sich die Gremien in Schillig und Hooksiel für die Einführung des Umweltmanagementsystems „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ entschieden.

Dafür wurden die Daten zu der Teilgemeinde in einer umfangreichen Bestandsaufnahme erfasst und ausgewertet, darauf aufbauend ein Maßnahmenkatalog entwickelt und eine 18-seitige Umwelterklärung zu den Verbräuchen und zu Handlungsmöglichkeiten für eine ökofaire Ausrichtung erarbeitet.

„Wir sind stolz, dass wir das als erste Gemeinde im Bistum Münster geschafft haben, obwohl wir so klein und so weit weg von Münster sind“, sagt Kerstin Achterberg, die zusammen mit Pfarrer Lars-Jörg Bratke den Prozess als Ehrenamtliche maßgeblich initiiert und begleitet hat.

Zu der Frage „Wofür braucht man ein Umweltmanagement?“ stellt Achterberg vor allem die damit verbundene dauerhafte Verbindlichkeit für eine ökofaire Ausrichtung in den Mittelpunkt. Zum Einstieg in das Thema sammelt sie mit den Gemeindemitgliedern Ideen, wie man Plastiktüten vermeiden kann. „Man kann den ökofairen Einkauf alltagstauglich machen“, sagt sie. „Ab der nächsten Saison wollen wir auch mit Urlaubern darüber ins Gespräch kommen.“

Und was ändert sich mit der Einführung des Umweltmanagementsystems konkret: Die Teilgemeinde kann mit dieser Zertifizierung Nationalparkpartner werden – alle Nationalparkpartner in der Region müssen ein Umweltmanagement vorweisen. Die Gemeinde will die Arbeit im Nationalpark Wattenmeer beispielsweise mit Veranstaltungen unterstützen. Kerstin Achterberg dazu: „Das muss man doch machen, wenn man, wie wir, direkt hinter dem Zaun ein Weltnaturerbe hat.“  Außerdem ist eine Einkaufsfibel mit Adressen und Ideen für den ökofairen Einkauf in Arbeit. Ein Insektenhotel, eine Blumenwiese für Insekten am Pfarrhaus, eine Bürger-Photovoltaik-Anlage, ein regionaler Markt auf dem Parkplatz vor der Kirche und eine Ausbildung von Interessierten zu Naturgenussführern sind neben Maßnahmen zum Energie- und Wassersparen geplant. „Wir wollen darüber reden und begeistert bleiben, das steckt an“, sagt Kerstin Achterberg.

Mehr zu der Initiative „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften im Bistum Münster“ unter www.bistum-muenster.de/zukunft_einkaufen

Julia Geppert