Starker Einsatz für Frauen und Kinder

, Kreisdekanat Warendorf

Schwester Dr. Lea Ackermann hat die Situation erkannt – und sofort reagiert. Vor 33 Jahren gründete sie das Hilfswerk „Solwodi – Solidarität mit Frauen in Not“. Über ihre Arbeit berichtet die 81 Jahre alte Ordensfrau aus Trier am Donnerstag, 13. September, ab 15.30 Uhr beim Frauentag im Rahmen der Ida-Festwoche im Wallfahrtsort Herzfeld. Lea Ackermann ist wie die Heilige Ida durch ihr Engagement und ihr Vertrauen in Gott Zuflucht für viele Menschen geworden.

Schwester Dr. Lea Ackermann

Schwester Dr. Lea Ackermann hat vor 33 Jahren das Hilfswerk „Solwodi – Solidarität mit Frauen in Not“ gegründet. Von ihrer Arbeit berichtet sie am Donnerstag, 13. September, im Rahmen der Ida-Woche in Herzfeld.

© Solwodi

Damals, berichtet Lea Ackermann, sei sie von ihrer Gemeinschaft, den Missionsschwestern Unserer Lieben Frau von Afrika (auch „Weiße Schwestern“ genannt), zur Lehrerfortbildung nach Kenia, genauer nach Mombasa, geschickt worden: „Ich kam nach Mombasa in ein Ferienparadies“, erinnert sie sich an ihre ersten Eindrücke: „Wunderschöne unberührte Natur, Meer mit Korallenstrand.“ Touristen aus der ganzen Welt verbrachten ihren Urlaub am Strand. Doch sie sahen auch das Elend und die Armut von Frauen und Kindern „und nutzten das zu ihrem billigen Vergnügen“. Dem wollte die Ordensfrau nicht tatenlos zu sehen.

Aus einem anfangs provisorischen Projekt in Kenia wurde mit der Zeit eine international tätige Hilfsorganisation. „Ich bin davon überzeugt, wenn wir was im Sinne Gottes tun, dann geht es weiter“, beschreibt Lea Ackermann ihre Motivation. Heute gibt es in Kenia 34 Beratungs- und Ausbildungszentren sowie ein Schutzhaus für Kinder von vier bis 14 Jahren. Hier finden Mädchen und Jungen aus den Slums Zuflucht. „Sie alle sind Waisen und wurden missbraucht.“

Auch in Deutschland engagiert sich die Initiative. „Weil es auch bei uns Gewalt, Menschenhandel und Zwangsheirat gibt“, sagt die Ordensfrau. Bundesweit unterstützt „Solwodi“ 18 Beratungsstellen und acht Schutzhäuser. Außerdem ist das Hilfswerk in Wien und Innsbruck sowie in Rumänien und Ungarn aktiv.

Die Frauen, die Rat und Schutz suchen, seien alle in einer hilflosen Situation. Im vergangenen Jahr haben sich 2.471 Frauen und Kinder aus 109 verschiedenen Ländern erstmalig an „Solwodi“ gewandt, nennt Lea Ackermann Zahlen.

Die 81-Jährige setzt sich zudem dafür ein, dass Frauen mehr Rechte bekommen - auch in der katholischen Kirche. Ihren Dienst macht sie jedoch nicht davon abhängig: „Ich habe mein Leben in den Dienst des Evangeliums gestellt.“

Ann-Christin Ladermann / Gudrun Niewöhner