Start der Imagekampagne im Stadtdekanat

, Stadtdekanat Münster

Stadtdechant Jörg Hagemann fühlte sich in seine Kindheit zurückversetzt: „Ich habe auch unter der Bettdecke gelegen und heimlich ein Buch gelesen“, gestand er mit Blick auf das Plakat, das zu seinen Lieblingsmotiven zählt. Mit dem Slogan „Rauben Kindern den Schlaf“ und dem Bild eines Jungen, der mit einer Taschenlampe im Bett liest, wirbt die katholische Kirche im Bistum Münster künftig für ihre 313 Büchereien mit mehr als 1,4 Millionen Medien.

Zwei Jungen halten Schildern mit dem Logo und dem Claim des Bistums in die Luft.

Bei den meisten Ehren- und Hauptamtlichen – auch bei den Jüngsten – kamen das neue Logo und der Claim des Bistums gut an.

© Bistum Münster

Mit Weihbischof Dr. Stefan Zekorn stellte Stadtdechant Hagemann am 7. September das neue Logo, den neuen Slogan und damit auch die neue Imagekampagne des Bistums in der Friedenskapelle in Münster vor. Die rund 180 Ehren- und Hauptamtlichen aus dem Stadtdekanat zeigten sich dabei vor allem von den teils provokanten, humorvollen und überzeichneten Fotos und Sprüchen der groß angelegten Plakataktion überrascht. Die Kampagne hat das Ziel, über die Vielfalt der Angebote der katholischen Kirche im Bistum zu informieren. 

Das Thema sexueller Missbrauch, das die katholische Kirche zurzeit einmal mehr erschüttert, wollten die beiden Kirchenvertreter an diesem Abend nicht ausklammern. Notwendig sei eine „Haltung der Nulltoleranz gegenüber diesen Verbrechen“, hatte Bischof Dr. Felix Genn bereits am Mittwoch in einer Stellungnahme gefordert. Diese konsequente Haltung bekräftigten Zekorn und Hagemann und richteten den Blick besonders auf die Opfer, „die wir ansehen müssen, um ihnen ihr Ansehen ein Stück weit zurückzugeben“, sagte der Stadtdechant. Zekorn forderte eine transparente und unabhängige Aufklärung, einen klaren und konsequenten Umgang mit den Tätern und eine Bewusstseinsbildung innerhalb der Gesellschaft. 

Um Beziehung ging es bei der anschließenden Vorstellung von Logo, Claim und Kampagne. „Wo katholische Kirche drin ist, soll auch katholische Kirche draufstehen“ – das war ein Ergebnis der vor mehr als drei Jahren vom Bistum in Auftrag gegebenen Zufriedenheitsstudie. Ein neues Logo samt Claim soll mehr Verbindung schaffen und Identität stiften. Weihbischof Zekorn lobte die Klarheit des neuen Markenzeichens: „Das Kreuz ist das zentrale Symbol von uns Christen. Und Rot ist die Farbe der Beziehung schlechthin, weil es die der Liebe ist und die katholische Kirche stets versucht, daraus zu leben, dass Gott die Liebe ist.“ Die angedeutete Sprechblase anstelle des rechten Kreuzbalkens hatte es Stadtdechant Hagemann besonders angetan: „Wir als katholische Kirche möchten eine sprechende Kirche sein. Es geht darum, in den Kontakt zu kommen, das Gespräch zu suchen, auch mit denen, die an den Rändern stehen.“ 

Der neue Claim „Für dein Leben gern.“ bringe diese Botschaft buchstäblich auf den Punkt: „Wir sind eine Kirche, die mit ihren unterschiedlichen Einrichtungen Menschen Leben ermöglichen möchte.“ Weihbischof Zekorn verband mit jedem der vier Wörter einen eigenen Gedanken. Das „Für“ verdeutliche, dass Kirche kein Selbstzweck sei, sondern so wie Christus für die Menschen da sein wolle. „Dabei geht es um dich, um dein Leben, nicht um mich“, betonte er und fügte überzeugt hinzu: „Und dieses Leben von Beziehungen, das macht wirklich Freude!“

Für Gesprächs- und Diskussionsbedarf sorgte die Kampagne. Nicht allen gefielen alle Plakatmotive, doch unterm Strich gab es viel Zustimmung – vor allem für den Mut, eine solche Kampagne zu starten und deutlich zu machen, wo die katholische Kirche im Bistum Münster für die Menschen da ist.

Und weil es dem Bistum darum geht, Beziehungen zu stärken, hatten die Ehren- und Hauptamtlichen nach der Präsentation ausreichend Zeit, bei Gegrilltem und Getränken Kontakte zu pflegen und ins Gespräch zu kommen. 

Bildunterschrift:
Rund 180 Ehren- und Hauptamtliche aus dem Stadtdekanat Münster informierten sich am 7. September in der Friedenskapelle über die neue Markenkampagne des Bistums Münster.

Text und Foto: Ann-Christin Ladermann