Steigende Anzahl an Beratungskontakten

, Kreisdekanat Warendorf

868 Menschen haben im vergangenen Jahr bei der Bewältigung einer schwierigen persönlichen Lebenssituation Hilfe in einer der vier Ehe-, Familien- und Lebensberatungsstellen (EFL) des Bistums Münster im Kreis Warendorf gefunden. Damit ist die Zahl der Ratsuchenden nahezu identisch mit der des Vorjahres (2019: 867). Die Anzahl von Beratungskontakten ist mit 2.306 sogar leicht gestiegen (2019: 2.287). „Durch den Ausbau von Chat-, Online- und Videoberatung in der gesamten EFL haben wir neue Möglichkeiten geschaffen, dass die Ratsuchenden niedrigschwellig ein Beratungsangebot wahrnehmen können und wir gleichzeitig lange Wartezeiten durch erste Orientierungs-gespräche überbrücken konnten“, erklärt Sandra Middendorf, Leiterin der Beratungsstellen in Ahlen und Beckum.

Die Beratungsstellenleiterinnen Sandra Middendorf (Bildschirm) und Petra Häder (rechts) tauschen sich per Videokonferenz aus.

© EFL Kreis Warendorf

Das Jahr 2020 habe die vier EFL-Beratungsstellen im Kreis Warendorf vor große Herausforderungen gestellt, sagen Sandra Middendorf und ihre Kollegin Petra Häder, Leiterin der Beratungsstellen in Oelde und Warendorf. „Beratungsarbeit ist Beziehungsarbeit und daher in besonderem Maße bei der Arbeit an persönlichen Problemen, Konflikten oder in nahen Beziehungen auch auf den persönlichen Kontakt zwischen Klienten und Beratern und Beraterinnen angewiesen“, verdeutlicht Petra Häder. Im Verlauf der Pandemie hätten sie und ihre Kolleginnen und Kollegen lernen müssen, auf anderen Kanälen in Kontakt mit den Klienten zu treten. „In erster Linie ging es darum, Beratungskontakte aufrecht zu erhalten, aber auch, mit neuen Formaten wie der Telefon-, Video- oder Chatberatung erste Erfahrungen zu machen.“ 

Auch wenn die Online-Beratung neue Zeitfenster und Perspektiven für Eltern im Homeoffice oder bei der Betreuung ihrer Kinder im Homeschooling eröffnet habe, sei der persönliche Kontakt wichtig, hat Sandra Middendorf festgestellt: „Die Klientinnen und Klienten sind froh über jede Form von persönlicher Begegnung und Kontakt in unseren Beratungsstellen.“ Nach wie vor sei der Beratungsbedarf hoch. 

Weil viele Gruppenangebote während der Pandemie ausfallen mussten, freuen sich die beiden Leiterinnen zusammen mit ihrem Team über neue Planungen ab September. Dann startet in der EFL Ahlen das dreiteilige Seminar „Commitment stärken – Gemeinsam durch die Krise“. Dabei geht es um die Frage, wie eine Beziehungskrise gemeinsam bewältigt werden kann, so dass beide Partner gestärkt aus ihr hervorgehen. Anmeldungen sind telefonisch unter 02382 1004 möglich. Im Oktober ist in der EFL Oelde eine Gesprächsgruppe zum Thema „Abschied und Neubeginn“ für Menschen in Trennungs- und Scheidungssituationen geplant. Interessierte können sich telefonisch unter 02522 9379166 anmelden. Für die Gruppenangebote gelten jeweils die dann gültigen gesetzliche Vorgaben.

Die Zahlen gehen aus dem gemeinsamen Jahresbericht 2020 der EFL-Beratungsstellen hervor, der sich mit neuem Konzept und neuem Layout präsentiert. Neben den Daten und Fakten, die selbstverständlich zu einem Jahresbericht dazu gehören, finden die Leserinnen und Leser Geschichten und Interviews rund um das Thema „Auf der Suche nach Normalität“.

Der EFL-Jahresbericht steht hier zum Download bereit. 

Ann-Christin Ladermann