StiftsMuseum Xanten zeigt berührende Ausstellung zu Karl Leisner

Dem Leben und Wirken des 1996 selig gesprochenen Märtyrers Karl Leisner widmet sich eine Sonderausstellung im StiftsMuseum Xanten, die dort noch bis Ende Juni zu sehen ist.

Sie zeichnet das Leben und Wirken Leisners in seinen wichtigsten Stationen nach.

Dabei wird die persönliche Lebensgeschichte in den Zusammenhang der deutschen Zeitgeschichte von 1914 bis 1945 gestellt. Texte und Bilder bringen dem Besucher der Ausstellung die Persönlichkeit Leisners näher. Einen berührenden Zugang schaffen Exponate aus dem Besitz der Familie, etwa seine Tagebücher, der Kelch, den er bei der ersten selbst zelebrierten Messfeier, der Primiz, am 26. Dezember 1944 im Konzentrationslager Dachau nutzte oder das Priestergewand, das er dabei trug. 2014 waren dem StiftsMuseum Xanten derart persönliche Gegenstände aus dem unmittelbaren Gebrauch Leisners zur Aufbewahrung anvertraut worden.

Die Ausstellung besteht aus Informationstafeln zum Werdegang und zum Wirken des Seligen. Der Vertiefung dienen andere Medien, Filmsequenzen und ausgewählte Dokumente sowie Großfotos. Originalexponate sind an passender Stelle integriert und lassen die Vergangenheit gegenwärtig werden. Gerade in Xanten eine Ausstellung zu diesem besonderen Menschen zu veranstalten, liegt besonders nahe, da die sterblichen Überreste Leisners seit 1966 in der Märtyrerkrypta des Xantener Doms ruhen.
Im Jahr 2015 an Leisner zu erinnern, dafür gibt es mehrere Anlässe: Etwa der 100. Geburtstag des am 28. Februar 1915 in Rees am Niederrhein geborenen Seligen oder der 70. Todestag des am 12. August 1945 an den Folgen seiner Haft in Dachau verstorbenen Märtyrers. Zudem ist es siebzig Jahre her, dass Leisner am 17. Dezember 1944 im KZ Dachau zum Priester geweiht wurde. Dies ist der einzig bezeugte Fall einer Priesterweihe in einem der Todeslager der Nationalsozialisten.

Die gesamte Ausstellung beruht auf den jahrzehntelangen Forschungen von Pfarrer em. Hans-Karl Seeger, Alt-Präsident des Internationalen Karl Leisner Kreises. Nach zahlreichen Publikationen in der Vergangenheit ist jetzt sein Gesamtwerk zu den Tagebüchern von Leisner erschienen: Hans Karl Seeger: Karl Leisner. Tagebücher und Briefe. Eine Lebenschronik. 5 Bände, 4368 Seiten, Kevelaer 2014.

Download:

- Faltblatt "Leisner"

Mehr Informationen zum Museum und zur Ausstellung gibt es im Internet unter www.stiftsmuseum-xanten.de.

Text: Bischöfliche Pressestelle
Kontakt: Pressestelle[at]bistum-muenster.de