Studientag „Frieden, Sicherheit, Gerechtigkeit – neu denken“

, Kreisdekanat Warendorf

„Wie schaffen wir es, Konflikte auf zivile Weise zu lösen und nachhaltigen Frieden zu sichern?“ Selten war eine Frage, die die Verantwortlichen bereits im November über die Einladung zu einem Studientag gesetzt haben, aktueller als in diesen Tagen. „Frieden, Sicherheit, Gerechtigkeit – neu denken“ lautet der Titel der Veranstaltung, zu der das Katholische Bildungsforum im Kreisdekanat Warendorf und die Fachstelle Weltkirche im Bistum Münster zusammen mit dem Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (möwe) der Evangelischen Kirche von Westfalen und dem pax christi Diözesanverband Münster am Mittwoch, 4. Mai, ab 9.30 Uhr ins Haus der Familie Warendorf einladen. Mit dabei sein werden auch Vertreterinnen und Vertreter der 2019 an den Start gegangenen bundesweiten ökumenischen Initiative „Sicherheit neu denken“.

„Dass lange, gewaltsame Konflikte nicht mit weiteren Waffen, sondern mit dem Dialog am Verhandlungstisch beendet werden können – dafür liefert der Westfälische Friede ein bleibendes Beispiel“, erklärt Stefanie Pfennig vom Katholischen Bildungsforum Warendorf. Doch der Friedenschluss, der sich 2023 zum 375. Mal. Jährt, wird überschattet vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine. „In dieser Zeit des Krieges ist es umso wichtiger, neue Wege des Friedens zu denken“, ermutigt Stefanie Pfennig. Seit Kriegsbeginn werde die Friedensbewegung der Kirchen massiv in Frage gestellt. „Es ist eine ethische Dilemmasituation entstanden, die nicht einfach aufzulösen sein wird. Viele fühlen sich als Christinnen und Christen in einer Zerreißprobe“, weiß die Theologin. 

Die Kooperationspartner halten trotz beziehungsweise gerade wegen der veränderten Weltsituation an dem Studientag fest. „Nur durch verschiedene Perspektiven auf eine Sache können ein guter und konstruktiver Diskurs eröffnet und ökumenische Impulse im Bemühen um eine Friedens- und Sicherheitsordnung für ganz Europa in den Blick genommen werden“, erklärt Stefanie Pfennig. 

Inhaltliche Impulse geben Professorin Marianne Heimbach-Steins, katholische Sozialethikerin und Direktorin des Instituts für Christliche Sozialwissenschaften in Münster, und Dr. Jean-Gottfried Mutombo, Regionalpfarrer der „möwe“ der Evangelischen Kirche von Westfalen. Heimbach-Steins wird unter anderem auf die jüngste päpstliche Sozialenzyklika blicken. Mutombo liegt das pilgernde Unterwegssein mit Geflüchteten und Migranten auf der Friedensachse Münster-Osnabrück besonders am Herzen. Aus seiner Sicht gehört das Mitdenken einer weltweiten Verbesserung der sozioökonomischen Lebensbedingungen zum Ansatz nachhaltiger Friedenssicherung. Einen Vortrag zum Thema „Sicherheit neu denken. Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik – ein Szenario bis zum Jahr 2040“ wird Ralf Becker, bundesweiter Koordinator der Initiative „Sicherheit neu denken“, halten. Er glaubt an die Wirksamkeit ziviler Konfliktlösungen und strebt einen Perspektivwechsel angesichts der weltweiten Zunahme militärischer Lösungsversuche an. 

Eine Anmeldung zum kostenfreien Studientag ist bis Mittwoch, 20. April, beim Katholischen Bildungsforum per Mail möglich an . Die Vorträge des Studientages werden live über das Internet übertragen auf dem Youtube-Kanal des Bistums Münster

Ann-Christin Ladermann