Studierende der Hildegardisschule in Münster übernehmen Kinderbetreuung

Emma kann gar nicht genug bekommen: Immer wieder klettert die Sechsjährige auf das AirHop, springt so hoch sie kann, schlägt dann wieder Purzelbäume. Das Riesentrampolin, das die Hälfte der Turnhalle in der Hildegardisschule, dem Bischöflichen Berufskolleg in Münster, füllt, ist der Renner, wissen die angehenden Erzieherinnen Theresa Jansing und Judith Pankalla. Seit drei Tagen übernehmen sie die Kinderbetreuung in dem Bischöflichen Berufskolleg an der Neubrückenstraße – ein Angebot des Bistums Münster, das es erstmals bei einem Katholikentag gibt und das bischöfliche Berufskollegs an acht Standorten in der Domstadt gestalten.

Ein Kind hüpft froh auf einem Luftkissen

Ausgelassen hüpft Emma auf dem AirHop. Die angehenden Erzieherinnen Theresa Jansing (links) und Judith Pankalla passen auf, dass nichts passiert.

© Bischöfliche Pressestelle/Ann-Christin Ladermann

Nebenan sind Esther Lehr und Lara-Sophie Thies damit beschäftigt, auf das Gesicht der dreijährigen Henriette einen gelben Schmetterling zu schminken. Damit die Eltern in Ruhe weniger kindgerechte Veranstaltungen besuchen können, kümmern sich die künftigen Erzieherinnen zusammen mit 45 Mitschülern an drei Tagen von 10 bis 18 Uhr um Mädchen und Jungen von zwei bis neun Jahren. Zwei Kunsträume und die Turnhalle haben sie zum Kinderbereich umfunktioniert – und geschmückt: Mit Tieren aus Papier an den Wänden und Lianen, die von der Decke hängen, erinnern die Räume optisch an einen Dschungel. Doch nicht nur das trägt zum Wohlfühlen der Kinder bei: „Wir haben einige kleine Stammgäste, die immer wieder kommen, weil sie das Angebot so toll finden“, berichtet Esther Lehr.
 
Gemeinsam mit Lehrerin Andrea Wagner hatten sich die Studierenden im Vorfeld einiges einfallen lassen: Neben dem Trampolin können die kleinen Katholikentagsgäste in der Turnhalle Fußball spielen und turnen. In den Kunsträumen können sie es sich in Sitzsäcken bequem machen, Spiele spielen und basteln. „Das Angebot wird gut angenommen“, zeigt sich Andrea Wagner zufrieden. Was gebastelt wird, dürfen die Kinder mit nach Hause nehmen: „Viele haben schon kleine Papphocker bemalt und beklebt, eine schöne Erinnerung an den Katholikentag.“ Esther und Lara-Sophie sind überrascht, wie offen die Mädchen und Jungen sind: „Sie erzählen ganz viel von ihren jeweiligen Heimatstädten und ihren Familien und stellen ganz viele Fragen“, sagt Esther mit einem Schmunzeln.

Lisa Farwick, die ihre Tochter Henriette schon mehrmals in die Obhut der angehenden Erzieherinnen gegeben hat, findet das Angebot prima: „Das ist wirklich ein Segen und erleichtert vieles“, sagt die Mutter, die sich als Helferin beim Katholikentag engagiert. Ihre Tochter habe es am dritten Tag kaum abwarten können, wieder in die Kinderbetreuung zu gehen: „Sie genießt die Aufmerksamkeit, die sie dort bekommt“, weiß Farwick. Und so kann auch sie das kirchliche Großereignis gleich viel mehr genießen.

Ann-Christin Ladermann