Theresia Bode geht nach Mexiko

, Stadtdekanat Münster

Das Fernweh ist Theresia Bode in die Wiege gelegt: Ihre Mutter kommt aus Tschechien, der Vater hat mehrmals für eine Zeit in Brasilien gelebt. Früh stand deshalb für die 18-Jährige fest: „Nach dem Abitur möchte ich raus.“ Am 18. Juli fliegt die Münsteranerin nach Mexiko, um sich ein Jahr lang für das Bistum Münster in einer Pfarrei in Tepeji del Rio zu engagieren.

Theresia Bode

Theresia Bode arbeitet als Freiwillige für ein Jahr in Mexiko.

© Bistum Münster

Es sollte ein Land in Lateinamerika werden, das hatte Theresia Bode für sich klar. Wie und wohin? An den Tag der Bewerbung erinnert sich die 18-Jährige noch gut. „Ich habe das Angebot des Bistums erst am letztmöglichen Tag um 18 Uhr entdeckt und um 23 Uhr habe ich alle Unterlagen weggeschickt“, wird sie ihre Turbo-Bewerbung so schnell nicht vergessen. Seit der Zusage ist ihre Vorfreude groß: „Noch ist es unvorstellbar, dass die Reise in wenigen Tagen schon beginnt“, sagt sie.

In Tepeji im Bistum Tula unterstützt die 18-Jährige in den kommenden Monaten den Pfarrer bei verschiedenen sozialen Projekten. Vormittags wird Theresia Bode an einer Schule für Kinder und Jugendliche mit Behinderungen mitarbeiten und die Verantwortlichen der vor einem Jahr gegründeten Tafel bei der Verteilung von Lebensmitteln unterstützen. Einbringen möchte Theresia Bode, die gerade ihr Abitur an der Bischöflichen Marienschule gemacht hat, außerdem ihre Leidenschaft für die Musik. Seit mehr als zehn Jahren singt die junge Frau im Domchor und spielt Oboe. „Vielleicht gründe ich vor Ort eine Musikgruppe oder einen Chor“, hat sie sich überlegt. Auf jeden Fall möchte sie Gitarre spielen lernen.

Weil es im Pfarrhaus zu eng ist, wohnt die 18-Jährige während ihrer Mexiko-Zeit in einer Gastfamilie – was sie sehr freut. „Bestimmt wird es am Anfang ein komisches Gefühl sein, weil meine Gasteltern und meine beiden Gastgeschwister erst einmal Fremde für mich sind. Aber durch sie bekomme ich die Möglichkeit, das echte mexikanische Leben kennenzulernen und andere Kontakt zu knüpfen“, hofft Theresia Bode. Über die Verständigung macht sie sich keine großen Sorgen: „Ich hatte Spanisch seit der 8. Klasse und mache noch einen Sprachkursus vor Ort“, erklärt sie. 

Gemeinsam mit 28 anderen Freiwilligen aus dem Bistum hat sich Theresia Bode bei mehrtägigen Seminaren in Berlin und Münster intensiv auf den Auslandsaufenthalt vorbereitet: „Wir sind zu einer tollen Gemeinschaft zusammengewachsen, in der ich mich gut aufgehoben fühle.“ In der Gruppe haben sie darüber gesprochen, wie bei interkulturellen Konflikten am besten zu reagieren ist und was es in Mexiko zu beachten gilt. Doch alles möchte die 18-Jährige vorher gar nicht durchspielen: „Ich will mich ganz auf die fremde Kultur einlassen und freue mich auf die Erfahrungen, auf die Menschen – und auf das mexikanische Essen“, sagt sie. 

Theresia Bode ist überzeugt, dass sie das ein oder andere Tief zwischendurch einholen wird, wenn sie an Familie oder Freunde denkt. Doch dank der modernen Kommunikationsmittel sei es zum Glück nicht schwer, den Kontakt zu halten. Und ein erstes Wiedersehen mit den Freunden gibt es schon im Oktober: Dann unternimmt der münsterische Domchor eine Reise ins Partnerbistum Tula. 

Informationen zum Freiwilligendienst im Bistum Münster gibt es im Internet unter www.ms-freiwillig.de.

Ann-Christin Ladermann