Trainingslager für Nachwuchskönige

, Kreisdekanat Wesel

Im Pfarrheim St. Anna herrscht reges Treiben. Rund 70 Jungen und Mädchen, vorwiegend Kommunionkinder, bereiten sich spielend auf ihren Einsatz vor. Anfang des neuen Jahres ziehen sie als Sternsingerinnen und Sternsinger von Haus zu Haus. 2020 steht die Aktion Dreikönigssingen unter dem Motto „Frieden! Im Libanon und weltweit“. Dazu haben die Kinder am 13. Dezember viele Hintergrundinformationen bekommen. Fünf Sternfahrerinnen und Sternfahrer des BDKJ waren dazu aus Münster angereist.

Sternfahrer

Bereiten die Sternsinger auf ihren Einsatz vor (von links): Anna Staps, Anne Gerhardus, Isa Herzberg, Niklas Grein und Johannes Hunkenschröder.

© Bistum Münster

Bei den Studenten handelt es sich natürlich nicht um angehende Astronauten. Vielmehr sind sie alle Teamer aus den Katholischen Jugendverbänden des Bistums Münster. Sie wurden speziell ausgebildet, um die Sternsinger inhaltlich für ihren Einsatz vorzubereiten und ihnen vor allem die christliche Bedeutung ihres Handelns zu vermitteln. „Früher fand immer ein zentraler Aussendungsgottesdienst in Münster statt. Aber die Anreise war für viele Gemeinden oft ein zu großer Aufwand“, erklärt Susanne Deusch die Sternfahreraktion, ein Kooperationsprojekt des BDKJ und der Abteilung „Kinder, Jugendliche und Junge Erwachsene“ im Bistum Münster, das vor sechs Jahren ins Leben gerufen wurde. „Vielmehr möchten die Sternsinger direkt nach ihrem Aussendungsgottesdienst vor Ort losziehen“, sagt die Geistliche Leiterin vom BDKJ-Diözesanvorstand. Gleichzeitig sei es aber wichtig, dass die Kinder wüssten, worum es bei dem Dreikönigssingen gehe.

Und da kommen die Teamer ins Spiel. Sie vermitteln „Spaß, Bildung und Wissen“. Die elf jungen Erwachsenen besuchen in diesen Wochen interessierte Pfarreien und bieten ein Programm rund um die Aktion Dreikönigssingen an. Die Sternsinger stehen dabei im Mittelpunkt des Geschehens. So wie in der Gemeinde St. Peter in Rheinberg. Die Pfarrei besteht aus sechs Gemeinden und hat bereits gute Erfahrungen mit den Sternfahrern gemacht. „Die jungen Leute haben einen eigenen Drive“, erklärt Pastoralreferent Werner Koschinski, warum die Gemeinde bereits zum dritten Mal auf die Teamer setzt. „Wenn jemand von außen kommt, lassen sich die Kinder einfach nochmal ganz anders begeistern.“ Das rund zweistündige Programm ist entwicklungspolitisch und spirituell orientiert. Es geht darin um die Heiligen Drei Könige, die Aktion Dreikönigssingen, das Motto und das Beispielland.

Diesmal steht der Libanon im Mittelpunkt. Zunächst erfahren die Jungen und Mädchen während eines Films („Willi will's wissen“) mehr über Leben, Kultur und Religion des Landes im Nahen Osten. Danach werden die Inhalte spielerisch nochmal aufgegriffen. Und schließlich wird auch das Thema „Frieden“ mit seinen vielen Facetten ausführlich behandelt. Die Jungen und Mädchen malen oder schreiben auf, was für sie Frieden bedeutet. „Da kommen oft ganz tolle Antworten heraus“, nennt Sternfahrerin Anna Staps auch gleich ein Beispiel: „Frieden ist ein bunter Stift für buntes Leben.“ 

Bis zu 20 Einsätze im gesamten Bistum Münster stehen für die Sternfahrer in der Adventszeit auf dem Programm. „Die Arbeit mit den Kindern macht einfach Spaß“, spricht Anne Gerhardus den anderen aus der Seele. „Man kommt in Orte, die man gar nicht kennt und hat dort tolle Gespräche.“ Für Niklas Grein ist es wichtig, das Sternsingerprojekt an sich zu unterstützen. Und Johannes Hunkenschröder freut sich jedes Mal, „die leuchtenden Augen der Kinder zu sehen und wunderbare Antworten zu hören.“

In Rheinberg werden Anfang Januar rund 300 Sternsinger und Helfer von Haus zu Haus ziehen. Die Aussendungsgottesdienste der einzelnen Gemeinden sind unter www.katholisch-in-rheinberg.de zu finden.

Christian Schmithuysen