„Bei ‚Godly Play‘ („Gott im Spiel“) können Kinder das sein, was sie sind: spirituelle, geistbegabte Wesen beziehungsweise ‚kleine‘ Theologen“, sagt Professor Dr. Anton Bucher aus Salzburg. Der Religionspädagoge und Erziehungswissenschaftler, der seit mehr als 20 Jahren den Zusammenhang von Glück und Glaube auch bei Kindern erforscht, hält den Hauptvortrag am Samstag, 14. März. Laut dem Experten hat Spiritualität in den vergangenen Jahrzehnten eine wahre Erfolgsgeschichte erfahren. Bezeichnete der Begriff früher eine innerkirchliche Frömmigkeit, meint er heute vor allem eine Verbundenheit – mit Natur, Kosmos und dem sozialen Umfeld sowie mit Gott.
„Gerade Kinder können sich mit der Natur intensiv verbunden fühlen, indem sie sie als belebt wahrnehmen, zum Beispiel dass Pflanzen Schmerzen haben, wenn man sie reißt“, verdeutlicht Bucher. Gleichzeitig verbinden sie sie häufig mit etwas Göttlichem. „Erwachsene können diese Verbundenheit vertiefen und so die Entwicklung der spirituellen Intelligenz fördern“, erklärt der Wissenschaftler.
Er empfiehlt vielfältige Naturerfahrungen wie draußen spielen, campen oder ein Haustier halten. Die Verbundenheit zum sozialen Umfeld könne durch gemeinsame Aktivitäten wie besondere Rituale unterstützt werden. Die Verbundenheit zum Göttlichem lasse sich am besten bestärken, indem Erwachsene diese vorleben und bezeugen, zum Beispiel durch das Erzählen von Gottesgeschichten oder durch gemeinsame Gebete. „Es geht weniger um Satzwissen, wie früher aus den Katechismen, es geht vielmehr um ein Erfahrungs- und Handlungswissen“, betont Bucher.
Weitere Informationen zur „Godly Play“-Tagung sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es im Internet unter www.franz-hitze-haus.de.
Ann-Christin Ladermann