Umweltbischof Lohmann fordert Einsatz jedes Einzelnen für den Klimaschutz

, Bistum Münster

Weihbischof Rolf Lohmann hat anlässlich der Veröffentlichung des zweiten Teils des Weltklimaberichts dazu aufgefordert, im Bemühen um die Bewahrung der Schöpfung nicht nachzulassen. Dabei sei eine umfassende, globale Perspektive entscheidend, betonte der Regionalbischof für den Niederrhein und das Kreisdekanat Recklinghausen, der in der Deutschen Bischofskonferenz für Umweltfragen zuständig ist. „Zu dieser Perspektive gehört es, Klima, Natur und Mensch zusammenzudenken, etwa hinsichtlich der Wechselwirkungen zwischen der Klimaerwärmung, dem Verlust der biologischen Vielfalt und dem menschlichen Verhalten“, sagte Lohmann am 28. Februar, dem Tag der Veröffentlichung des Weltklimaberichts.

Die Menschen im globalen Süden seien am stärksten vom Klimawandel betroffen und benötigten die Unterstützung der Industrieländer, um sich zu wappnen. „Gerade als Christinnen und Christen sollten wir in Deutschland bereit sein, unseren Wohlstand auch ein Stück weit zu teilen“, forderte er zur Solidarität auf. Die derzeit steigenden Energiepreise führten deutlich vor Augen, dass es richtig und ökonomisch sinnvoll ist, von fossilen Energieträgern unabhängig zu werden und auf erneuerbare Energien umzustellen, verdeutlichte der Weihbischof. „Nun muss die Umsetzung weiter vorangetrieben werden.“

Weitere Herausforderungen, darunter die dramatische Situation in der Ukraine, verstärken die Notwendigkeit von Klimaschutz und erfordern den Einsatz jedes Einzelnen, erklärte Lohmann: „Nachhaltige Alternativen zu fossilen Energien müssen ausgebaut werden und es braucht auch auf individueller Ebene den Mut zur Umkehr und Veränderung.“ Dabei sei die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende entscheidend und dürfe nicht riskiert werden. „Es muss gerecht zugehen, sodass nicht die Ärmsten und Schwächste von erdrückenden Energiepreisen überfordert werden“, betonte Lohmann. Vorschläge dazu, unter anderem von einem breiten Bündnis aus Klima-, Umwelt-, Sozialverbänden, Gewerkschaften und Kirchen, lägen vor.

Auch für die katholische Kirche mit ihren Diözesen, Pfarreien und Einrichtungen sei die Bewahrung der Schöpfung ein bleibender Auftrag. „Es braucht wohl auf allen Ebenen und über Zuständigkeitsbereiche hinweg ein noch stärkeres Bewusstsein, dass es in aller Regel einen Unterschied macht, ob Entscheidungen der Nachhaltigkeit dienen oder nicht“, sagte Lohmann. Beispiele seien die energetische Sanierung von Gebäuden, Fragen der Mobilität, die Auswahl von Lebensmitteln, die Verpachtung von Kirchenland oder die Finanzanlagen. Der Umweltbischof rief neben den hauptamtlich Beschäftigen auch die Ehrenamtlichen vor Ort zum Einsatz für Veränderungen auf: „Dieses Engagement ist wichtig und hilfreich.“ Solidarität könne zudem ein Mittel gegen Zukunftsängste sein, die nicht wenigen Menschen angesichts der Klimakrise zu schaffen machen. „Wenn wir uns gemeinsam und im Vertrauen auf die helfende Hand des Schöpfergottes ans Werk machen, dann ist es einfacher“, betonte Lohmann.

Ann-Christin Ladermann