© Bistum Münster

Verkündigen – aber richtig

, Kreisdekanat Coesfeld, Kreisdekanat Warendorf

Wie Atmung, Körperhaltung, Spannung und emotionale Befindlichkeiten zusammenwirken, das erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer zweitägigen Fortbildung des Bistums Münster. Ihnen ist gemeinsam, dass sie künftig jeweils zwei Verkündigungsbeiträge in den lokalen Sendern „Radio Kiepenkerl“ sowie „Radio WAF“ sprechen werden. 13 hauptamtliche Seelsorgerinnen und Seelsorger pro Region werden ihre „Gedanken zum Tag“ formulieren und in den Radiostudios aufnehmen. Gesendet werden die rund einminütigen Beiträge dann sonntags um 8.23 Uhr in der Sendung „Himmel und Erde“, die im Wechsel von der katholischen und der evangelischen Radioarbeit zusammengestellt wird.

Seit dem vergangenen Sommer gibt es diese erfolgreiche Kooperation zwischen dem Bistum Münster und den privaten Radiostationen. Was anfänglich als Pilotphase begann, wird seit Februar zu einer dauerhaften Zusammenarbeit ausgebaut. „Sowohl die Lokalradios als auch das Bistum Münster profitieren davon. Menschen aus der Region sprechen zu Menschen in der Region“, sagte Pastoralreferent Matthias Albracht bei der Fortbildung. Er begleitet die regionale Verkündigung. 

Und so kamen die neuen Sprecherinnen und Sprecher für zwei Tage zusammen. Im ersten Teil ging es um das Schreiben der Texte. „Es ist ein Unterschied, ob man eine Predigt für die Kirche schreibt, oder eine Verkündigung fürs Radio“, hielt Pastoralreferent Daniel Gewand fest. Er gehörte mit weiteren Seelsorgerinnen und Seelsorgern der Pfarrei St. Lamberti in Coesfeld zum ersten Sprecherteam in der Pilotphase und koordiniert die Zusammenarbeit mit Radio Kiepenkerl. 

Doch mit dem Schreiben ist es nicht getan. Der zweite Tag stand im Zeichen der Stimme. Jennifer Sünderkamp, Atem-, Sprech- und Stimmlehrerin, weihte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Coesfeld, Dülmen und Hamm mit zahlreichen Übungen in das Zusammenspiel von Stimme, Atmung und Körperhaltung ein. Dabei lernten die Beteiligten, dass sich das Sprechen fürs Radio deutlich von der alltäglichen Sprache unterscheidet. „Sie können Spannung im Text ebenso weitergeben wie ein Wohlgefühl“, informierte die Trainerin und fügte als Tipp hinzu: „Binden Sie ihre Körperbewegungen beim Sprechen ein. Das ist eine gute Unterstützung für die Stimme.“
Nach der Theorie folgte die Praxis. Vor dem Mikrophon beim Einsprechen der eigenen Texte erfuhren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, dass es einen großen Unterschied zwischen der Verkündigung in der halligen Kirche und der trockenen Akustik im Studio gibt. „Machen Sie die Hörer zu Zuhörern. Zeigen Sie Emotionen durch ihre Sprache. Sie möchten doch die Menschen bewegen“, ermutigte Sünderkamp. 

Am Ende der Fortbildung fühlten sich die Teilnehmenden gut auf ihre künftige Aufgabe vorbereitet. „Die Tipps und Übungen waren hilfreich, praktisch und nah an der Praxis“, lobte Kreisdechant Johannes Arntz das Konzept. Ebenso sei es gut gewesen, den eigenen Beitrag zu hören und die Rückmeldungen der anderen Teilnehmer zu erhalten. 

Wer die Beiträge auf Radio Kiepenkerl sonntags um 8.23 Uhr verpasst hat, kann sie ab Sonntagmittag auf der Homepage des Kreisdekanats Coesfeld www.kreisdekanat-coesfeld.de nachlesen und nachhören.

Michaela Kiepe