Viele Informationen und Einblicke vor Ort erhalten

, Kreisdekanat Recklinghausen

Gespräche mit Seelsorgerinnen und Seelsorgern, Treffen mit Pfarreiräten und Kirchenvorständen, Besuche von Kindergärten, Grundschulen, Einrichtungen wie der Kinderklinik Datteln, bei den Dominikanerinnen in Datteln-Meckinghoven und im Förderschulinternat Schloss Horneburg. Viele Punkte standen bislang schon auf der Terminliste von Weihbischof Rolf Lohmann. Seit einem Jahr ist er neben der Region Niederrhein auch für das Kreisdekanat Recklinghausen zuständig. Und zu den Aufgaben der Weihbischöfe gehören Visitationen. Sie dienen vor allem der Information und der Kontaktpflege zwischen dem Bistum und den Pfarreien.

Internatsleiterin Margit Kocnar und Weihbischof Rolf Lohmann lächeln in die Kamera.

Internatsleiterin Margit Kocnar informierte Weihbischof Rolf Lohmann über die Arbeit im Förderschulinternat Schloss Horneburg.

© Bistum Münster

So stand im Rahmen der Visitation in Datteln auch ein Besuch im Förderschulinternat Schloss Horneburg auf dem Programm. Internatsleiterin Margit Kocnar stellte dem Weihbischof, der in Begleitung von Pfarrer Leonhard Backmann gekommen war, die Jugendhilfeeinrichtung in Trägerschaft des Diözesancaritasverbandes Münster ausführlich vor. Vor mehr als 50 Jahren entstanden, zunächst um Spätaussiedler und Vietnamesen sprachlich zu integrieren, hat sich der Schwerpunkt gewandelt. „Bei uns leben die Kinder und Jugendlichen in der Regel fünf Tage pro Woche. An den Wochenende und in den Ferien sind sie in ihren Familien“, erläuterte Kocnar. Die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen sowie mit den Eltern unterscheide die Einrichtung beispielsweise von anderen Häusern. „Wir arbeiten familienergänzend und nicht familienersetzend“, konkretisierte sie. Insgesamt ständen 135 Plätze zur Verfügung für die Sechs- bis 19-Jährigen. Ebenso gebe es Trainingswohnungen im Kloster der Dominikanerinnen in Meckinghoven, in denen die Älteren lernten, einen Teil ihres alltäglichen Lebens selbst zu organisieren.

„Die Geschichten der Kinder und die Gründe für ihren Aufenthalt bei uns sind sehr unterschiedlich. Die Bandbreite ist groß. Für sie und ihre Eltern ist das Leben an sich oft schon eine Herausforderung. Die Schwierigkeiten beginnen häufig damit, dass es nicht einfach ist, konsequent zu erziehen“, erläuterte Kocnar dem Weihbischof. Die feste Tagesstruktur im Förderschulinternat helfe den Heranwachsenden ebenso wie die therapeutische und kreative Arbeit. Auch religionspädagogische Angebote würden von den Kindern und Jugendlichen, die durchschnittlich zwei Jahre im Förderschulinternat leben, gut angenommen.

Lohmann zeigte sich von der Arbeit der gut 40 Mitarbeitenden, von den Möglichkeiten und Räumlichkeiten beeindruckt. „Das sind für mich neue Akzente. Ihre Arbeit ist für die ganze Gesellschaft wichtig“, lobte er. Im Anschluss an seinen Besuch betete Lohmann mit seinen Mitbrüdern in der benachbarten orthodoxen Kirche die Friedensektenie, ein gemeinsames Fürbittgebet, bevor er sich mit dem Pfarreirat und Kirchenvorstand zum Gespräch traf.

Michaela Kiepe