Vincent Eichhorn aus Olfen ist Volunteer beim Weltjugendtag

, Kreisdekanat Coesfeld

„Das lasse ich mir nicht entgehen.“ Genau das hat Vincent Eichhorn gedacht, als er gefragt wurde, ob er als Volunteer, also als Freiwilliger, beim Weltjugendtag in Panama dabei sein möchte. Der Gedanke liegt nahe, schließlich absolviert der 18-Jährige aus Olfen derzeit einen einjährigen Freiwilligendienst in dem mittelamerikanischen Land. Seit Mitte September lebt er in Penonomé und arbeitet über die Organisation AFS International beim dortigen Umweltministerium, hilft bei Aufforstungsprojekten, untersucht Flora und Fauna in Nationalparks und versorgt verletzte Wildtiere wie Affen, Schlangen und Koyoten. In diesen Tagen aber wechselt er vom Land in die Stadt: Beim Weltjugendtag in Panama-City, an dem auch 2300 Deutsche teilnehmen, wird er seine Landsleute unterstützen.

Während des Weltjugendtags engagiert sich der 18-Jährige als Volunteer und ist immer mittendrin dabei: Bei den Tagen der Begegnung hat er schon die amtierende Orangenkönigin getroffen.

© privat

„Ich bin fest davon überzeugt, dass das eine großartige Erfahrung wird und dass ich gerade auch durch meinen Einsatz als Volunteer die Gelegenheit bekomme, mal hinter die Kulissen eines solchen Großereignisses zu schauen“, sagt Eichhorn. Panama habe er als ein ruhiges, friedliches Land mit einer gemütlichen, aber sehr gastfreundlichen Mentalität kennengelernt. Auch wenn das bedeutet, dass alles zwar herzlicher, aber auch langsamer und vielleicht ein wenig unorganisierter abläuft: „Ich habe schon etwas Sorge, dass es ein riesiges Chaos beim Weltjugendtag geben wird“, sagt er schmunzelnd, fügt dann aber hinzu: „Aber ich bin trotzdem sicher, dass irgendwie schon alles klappen wird. So ist es eigentlich immer.“

Für seinen Freiwilligendienst musste der Olfener, der in seiner Heimatpfarrei St. Vitus als Messdienerleiter und im Familienkreis Kunterbunt aktiv ist, Spanisch lernen. Intensiviert habe er seine Sprachkenntnisse erst vor Ort – mithilfe eines Sprachkurses, spanischem Netflix und einigen Apps: „Das kommt ganz automatisch, denn hier auf dem Land spricht kaum jemand Englisch, da bist Du gezwungen, die Sprache zu lernen“, berichtet er. Ein bisschen freut er sich darum schon, beim Weltjugendtag mal wieder einige Sätze auf Deutsch zu sprechen.

Dazu kam es auch schon in der vergangenen Woche, bei den sogenannten „Tagen der Begegnung“, die jedem Weltjugendtag vorgeschaltet sind. 158 Deutsche waren in Penonomé zu Gast: „Da habe ich vor allem als Übersetzer ausgeholfen“, erzählt Eichhorn. Bei Musik und Tanz in traditioneller Kleidung hätten die Pilger einen ersten tiefen Einblick in die Kultur Panamas erhalten. Die Menschen in Penonomé hätten für und mit den deutschen Weltjugendtagspilgern einen großen Umzug veranstaltet, an dem sich viele Organisationen beteiligt hätten. „Das war auch für mich ein tolles Erlebnis“, sagt der 18-Jährige.

Pünktlich zum offiziellen Start des Weltjugendtags am Dienstag, 22. Januar, hat Eichhorn sein Quartier in Panama-City aufgeschlagen. Zusammen mit drei Freundinnen wohnt er bei einem ehemaligen AFS-Freiwilligen in der Stadt, verpflegt werden die Volunteers vom WJT-Komitee. „Ich bin sehr gespannt, Teil von so einem großen und besonderen Ereignis zu sein“, blickt der Olfener mit Vorfreude auf die kommenden Tage. „Es wird bestimmt eine tolle Erfahrung für alle Beteiligten und ich glaube, ich werde viel von dieser Woche mitnehmen.“ 

Neben der Begegnung mit Papst Franziskus gibt es noch einen weiteren Höhepunkt für den 18-Jährigen: Er wird sich mit den Pilgern aus dem Bistum Münster, seinem Heimatbistum, in Panama treffen. Wann und wo, das stehe noch nicht fest, sagt Eichhorn mit einem Augenzwinkern: „Da passen wir uns der Mentalität der Panameños an und schauen spontan, wann es passt.“

Wer Eichhorns Zeit in Panama auch weiterhin verfolgen möchte, kann dies auf seinem Blog im Internet unter www.vincent-in-bananama.blogspot.com tun.

Ann-Christin Ladermann