Von der Baustelle in die Pfarrei

, Kreisdekanat Warendorf

„Hier werde ich mich ganz sicher wohlfühlen.“ Alexander Scherner steht auf dem Kirchplatz vor der St.-Agatha-Kirche in Alverskirchen und lässt den Blick über den etwas versteckt, aber idyllisch gelegenen Platz schweifen. Im Haus Nummer 2 befindet sich sein Büro, das in den kommenden Wochen noch von dem ein oder anderen Handwerker besucht werden wird. Doch das hindert den 29-Jährigen nicht, schon jetzt mit der Arbeit zu starten. Seit dem 1. August ist er als Pastoralreferent in der Pfarrei St. Magnus/St. Agatha in Everswinkel-Alverskirchen tätig.

Pastoralreferent Alexander Scherner

Alexander Scherner (29) wird künftig als Pastoralreferent in der Pfarrei St. Magnus/St. Agatha in Everswinkel-Alverskirchen tätig sein.

© Bistum Münster

Für Scherner sind seine beiden neuen Arbeitsorte in ländlicher Lage „ein bisschen wie nach Hause kommen“. Aufgewachsen in Herzfeld im Kreis Soest kennt und schätzt er das dörfliche Miteinander. „Ich bin kein Stadtmensch, sondern mag das Dorfleben“, sagt er. Schon früh war Scherner in seinem Heimatort als Messdienerleiter, in der Firmvorbereitung und im Pfarreirat engagiert. Doch sein Interesse galt daneben auch der Computertechnik. Darum ließ er sich nach der Schulzeit zunächst zum Elektriker ausbilden und arbeitete auf vielen Baustellen. „Dabei hat man Zeit nachzudenken und ich habe gemerkt, dass mir bei der Arbeit etwas fehlt: das Miteinander, das Menschliche“, blickt er zurück. 

2011 wagte Alexander Scherner den Neustart und entschied sich, sein Ehrenamt zum Hauptamt zu machen. Es war nicht nur seine vielfältige Tätigkeit in der Pfarrei, die ihn zu dieser Entscheidung bewegte, sondern auch „die Begegnung mit Menschen aus dem pastoralen Dienst, die etwas in mir ausgelöst haben“. Vier Jahre lang studierte er Religionspädagogik in Paderborn und sammelte anschließend praktische Erfahrungen in seiner Ausbildungsgemeinde St. Marien in Telgte. Drei Jahre lang lernte er das vielfältige Gemeindeleben kennen, unterrichtete Religion in der Schule, bereitete Jugendliche auf die Firmung vor und hielt die sogenannte Statio im Gottesdienst. Auch wenn letzteres ihn immer wieder herausfordert, sieht er darin eine Chance: „Ich möchte Zeugnis geben, das in die Lebenswirklichkeit der Gottesdienstbesucher hinwirken kann. Sie sollen sich in meinen Ausführungen wiederfinden und dürfen gerne hier und da auch mal schmunzeln.“ 

Ein offenes Ohr haben, den Menschen zuhören und mit ihnen gemeinsam planen, entwickeln und umsetzen, das ist Alexander Scherner wichtig. „Ich kann nur herausfinden, was Jugendliche und Erwachsene umtreibt, wenn ich ihnen meine Zeit und mein Ohr schenke“, erklärt der 29-Jährige. Wohnen wird er zusammen mit seiner Frau in Oelde, die als Pastoralreferentin in der dortigen Pfarrei tätig ist. Seine Bürotür in Alverskirchen aber stehe immer offen: „Herzliche Einladung, einfach mal auf einen Kaffee vorbei zu kommen“, ermutigt Scherner.

Welche Aufgaben er genau in der Pfarrei übernehmen wird, klärt sich in den kommenden Wochen in Absprache mit dem Seelsorgeteam. In diesen Tagen ist es zunächst Neugierde, die Scherner umtreibt. „Ich möchte vor allem die Menschen kennenlernen, mit denen ich es zu tun haben werde“, sagt er. Darüber hinaus freut er sich auf eine lebendige Gemeinde, „in der vieles im gemeinsamen Miteinander möglich sein wird“. 

Ann-Christin Ladermann