Von der Hoffnung sprechen

, Bistum Münster

Pfarrer Stefan Sühling fasste das Wichtigste in einem Satz zusammen: „In der Trauer sprechen Sie von unserer Hoffnung als Christen.“ Diese Hoffnung wollen zwölf Frauen und Männer aus dem Bistum Münster an Menschen weitergeben, die gerade einen Angehörigen, einen Freund verloren haben. Sie haben sich über mehrere Monate als Ehrenamtliche für den Trauer- und Begräbnisdienst in ihren Heimatpfarreien ausbilden lassen. Am 21. Juni überreichte ihnen Kursleiterin Gudrun Meiwes vom Referat Seelsorge in kritischen Lebenssituationen im Bistum Münster die Zertifikate.

Absolventen des Kurses für Ehrenamtliche im Trauer- und Begräbnisdienst

Zuvor feierten die Absolventen zusammen mit Familienangehörigen und ihren Heimatpfarrern einen Gottesdienst in der Kapelle des Gertrudenstiftes in Rheine. Wilhelm Quartier aus Kleve und Karl-Heinz Tenhaef schilderten dabei kurz ihre Motivation für diesen besonderen Dienst: „Mein Weg begann mit einem Nein, dann stand ein dickes Fragezeichen – und daraus ist im Laufe des Kurses ein klares Ja geworden“, beschrieb Quartier seinen inneren Prozess: „Heute gehe ich mit großer Zuversicht, aber auch mit großem Respekt an diese Aufgabe.“ Karl-Heinz Tenhaef war bereits lange in der Krankenhausseelsorge engagiert. Das Thema Tod war für ihn keineswegs fremd. Angehörigen beizustehen, Tenhaef empfindet dies als einen Akt der Barmherzigkeit. Auch er habe Ehrfurcht vor diesem Dienst, sagte der Gelderner: „Ich möchte Diener für diejenigen sein, die Trauer leben und Trost bedürfen.“

In seiner Predigt ging Sühling, Pfarrer in Wesel, auf das Evangelium der Emmaus-Geschichte ein: „Unser aller Ziel ist es, Menschen zu begleiten, ihnen Hoffnung zu geben.“ Er bat die Kursabsolventen, aber auch alle anderen Gottesdienstteilnehmer, sich für ihr Gegenüber zu interessieren – und sich darin ein Beispiel an Jesus zu nehmen: „Auf dem Weg nach Emmaus hört er zu und fragt nach.“

Während ihrer Ausbildungszeit haben sich die Teilnehmenden seit November vergangenen Jahres mit dem eigenen Glauben sowie mit dem kirchlichen Verständnis von Tod und Auferstehen auseinandergesetzt und rechtliche Grundlagen zur Beerdigung gelernt. Auf die Trauergespräche haben sie sich mit Hilfe von Rollenspielen vorbereitet.

Als Ehrenamtliche übernehmen künftig Trauer- und Begräbnisdienste: Marlies Brand-Assisies und Gertrud Stab (Seliger Niels Stensen, Lengerich), Hubert Füchter (St. Andreas und Martinus, Wüllen-Wessum), Wilhelm Heidemann und Simone Jenkner (St. Nikolaus, Wesel), Klaus Kötter (St. Lucia, Harsewinkel), Christin Meider (Heilig Kreuz, Münster), Marion Nolte (St. Mariä Himmelfahrt, Alstätte-Ottenstein), Karen Ohlmeyer (St. Marien, Telgte), Wilhelm Quartier (Zur Heiligen Familie, Kleve), Ulrike Reimer (St. Martinus, Herten) und Karl-Heinz Tenhaef (St. Maria Magdalena, Geldern).

Bildunterschrift: Gudrun Meiwes (6. von links) vom Bistum Münster überreichte den zwölf Absolventen des Kurses für Trauer- und Begräbnisdienste nach einem Gottesdienst die Zertifikate.

Text/Foto: Gudrun Niewöhner